Düsseldorf, 16. November 2023 – Immer mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen bekommen die Diagnose Neurodermitis. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) mit Daten aus den Jahren 2012 bis 2022. Demnach stieg die Zahl der Betroffenen in NRW von rund 774.000 (2012) auf etwa 804.000 (2022). Das ist ein Plus von rund 3,9 Prozent. „Unsere ambulanten Arztdaten zeigen, dass die Zahl der an Neurodermitis Erkrankten seit Jahren kontinuierlich ansteigt“, sagt João Rodrigues, neuer Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. Unter den Frauen gibt es laut Analyse mehr Betroffene als bei den Männern. Im Jahr 2022 litten in Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt 4,9 Prozent der Frauen und 3,9 Prozent der Männer an der Hautkrankheit. „Vor allem im Herbst kommt es zu Neurodermitis-Schüben, da die kühlen Außentemperaturen und die trockene Heizungsluft der Haut besonders zusetzen“, ergänzt der Landeschef der Krankenkasse. Die Hautärztin oder der Hautarzt könnten dann am besten beraten, ob die Behandlung der Neurodermitis mit verschreibungspflichtigen Präparten mit entzündungshemmenden Wirkstoffen erforderlich sei oder ob herkömmliche Cremes verwendet werden könnten.
Kinder und Jugendliche häufiger betroffen
Laut der Barmer-Auswertung verteilen sich die Neurodermitis-Diagnosen stark nach dem Alter. Am häufigsten sind Kinder bis neun Jahre betroffen, von denen in NRW 10,7 Prozent die Diagnose Neurodermitis erhalten. Es folgt die Gruppe der 10- bis 19-Jährigen mit einem Anteil von sechs Prozent. Ab dem 20. Lebensjahr sinkt die Betroffenenrate stetig bis auf ein Niveau von etwa zwei Prozent. „Neurodermitis wird vor allem bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen diagnostiziert. Das mag auch daran liegen, dass die Eltern beim erstmaligen Auftreten die Symptome ärztlich abklären lassen wollen. Neurodermitis ist zwar nicht heilbar. Im Erwachsenenalter kommt es aber häufiger zu symptomfreien Phasen“, sagt Rodrigues. Neurodermitis sei nicht ansteckend. Eines der schwerwiegendsten Symptome sei juckender Hautausschlag, der auch psychisch sehr belaste. Faktoren wie Rauchen, Luftverschmutzung und übertriebene Hygiene sowie Stress könnten das Krankheitsbild verstärken.