Bonn, 8. März 2018 – Für fast 52 Prozent der Beschäftigten in NRW tragen neue Technologien zu einer höheren Lebensqualität bei. Gut 56 Prozent finden, dass die Technologie dem Menschen mehr Freiheiten gibt. Allerdings fühlen sich mehr als 45 Prozent von den täglich zu verarbeitenden Informationen zumindest teilweise überwältigt. Das geht aus zwei Studien der Universität St. Gallen im Auftrag der Barmer hervor, die die Krankenkasse auf ihrem Unternehmerforum am Mittwoch in Bonn präsentierte. „Die Digitalisierung des Arbeitslebens birgt Chancen, aber auch gesundheitliche Risiken. Deshalb ist es wichtig, dass Arbeitgeber über betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Maßnahmen zur Stressprävention und Stärkung der psychischen Gesundheit ein positives Arbeitsumfeld schaffen“, sagte Jürgen Rothmaier, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer vor Vertretern aus der Wirtschaft.
Regionale Unterschiede bei der Digitalisierung in NRW
Den Studien zufolge ist die Digitalisierung in NRW in unterschiedlichem Maße angekommen. Während in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf etwa 43 beziehungsweise 39 Prozent der Beschäftigten ihre Arbeit im Home-Office erledigen, sind es in den Regierungsbezirken Arnsberg rund 31, Detmold 29 und Münster 28 Prozent. Während im Kölner und Düsseldorfer Raum mehr als 48 Prozent ihre Arbeit flexibel gestalten können, sind es im Bezirk Arnsberg nur 35 Prozent. „In NRW ist der digitale Wandel im südlichen Landesteil am stärksten ausgeprägt. Besonders stark ist die Digitalisierung vor allem in der Unternehmensführung, in naturwissenschaftlichen und fertigungstechnischen Berufen sowie in der IT-Branche“, so Studienautor Prof.r Stephan Böhm von der Uni St. Gallen.
Verzicht auf Diensthandy und PC in der Freizeit steigert Wohlbefinden
Die Studien haben auch ergeben, dass 59 Prozent der Befragten in NRW zumindest teilweise meinen, dass sie ihre Arbeitsgewohnheiten durch die Technologien am Arbeitsplatz anpassen müssen. Weiter fühlen sich knapp 39 Prozent morgens müde, bevor sie zur Arbeit gehen. „Flexible Arbeitszeiten und -orte, Sport, der Verzicht auf Diensthandy und Dienstcomputer in der Freizeit und eine gute Beziehung zu Vorgesetzten führen zu weniger emotionaler Erschöpfung“, sagte Rothmaier.