Nach den tagelangen Unwettern stehen in Nordrhein-Westfalen viele Wiesen unter Wasser. In Pfützen oder Regentonnen legen Stechmücken nun ihre Eier ab, das feuchtwarme Klima ist für den Nachwuchs ideal. Die Folge ist eine drohende Mückenplage. "Parfümfreie Kosmetika und eine bewusste Ernährung helfen dabei, sich vor den Blutsaugern zu schützen", erläutert Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK. Aber auch der Juckreiz nach einem Stich lässt sich mit einfachen Mitteln mildern.
Mücken fliegen der Nase nach
Im Gegensatz zum Volksglauben ist "süßes Blut" Mücken egal. Sie orientieren sich vielmehr an Gerüchen. "Vor allem Schweißgeruch zieht die Insekten an. Auch Duftstoffe in Duschgel oder Cremes wirken verlockend", sagt Günther. Außer parfumfreien Kosmetika helfen Insektenabwehrmittel. – Wichtig: Beim Einreiben Nacken und Knöchel nicht vergessen.
Auch Essgewohnheiten spielen bei der Mückenabwehr eine Rolle. Nach dem Verzehr von Reis gibt der Körper über Haut und Atem vermehrt Kohlendioxid ab. Diesen Geruch mögen Mücken sehr, Körpergerüche nach Kohlgerichten schrecken sie hingegen ab.
Nicht Kratzen – Kühlen und Antihistaminika helfen
Trotz aller Vorsorgemaßnahmen bleiben vereinzelte Mückenstiche nicht aus. Dann schwillt die Einstichstelle an, wird rot und juckt. Die Haut reagiert auf den Speichel der Tiere. "Das ist grundsätzlich ungefährlich und die Schwellung klingt nach wenigen Tagen wieder ab. Wer aber dem Drang zum Kratzen erliegt, riskiert eine Infektion", warnt Günther. Ein kühler Umschlag mildert den Juckreiz und lässt die Schwellung zurückgehen. Den gleichen Effekt haben kühlende Gele aus der Apotheke. Sie enthalten häufig zusätzlich ein sogenanntes Antihistaminikum, das abschwellend wirkt und Rötungen lindert.
Auch Spucke verdunstet auf dem Stich und eignet sich daher zum Kühlen. Von anderen Hausmitteln rät die Apothekerin aber ab: "Essig, Zitrone oder Zwiebel können eher eine Entzündung verursachen, als dass sie den Juckreiz stoppen."