Düsseldorf, 15. März 2018 – In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Verordnungen für Medikamente gegen Krätze stark gestiegen (s. Grafik). Dies legt eine Analyse der Barmer nahe. „Rund 26.800 Rezepte zur Behandlung von Krätze haben die hiesigen Ärzte allein für Versicherte der Barmer im Jahr 2017 ausgestellt. Dies ist ein Anstieg um 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Krankenkasse in NRW. Betroffene können andere Menschen durch Körperkontakt schon anstecken, wenn sie noch keine Symptome aufweisen. Besonders leicht kann sich die Krätzmilbe in Kitas verbreiten.
Krätze kann jeden treffen – keine Scheu vor Arztbesuch
Bereits bei den ersten Krätze-Anzeichen wie gerötete Papeln im Intimbereich, zwischen den Fingern oder in den Achseln und vor allem nächtlichem Juckreiz sollten Betroffene zügig einen Arzt aufsuchen. „Eine Ansteckung mit Krätze kann jeden Menschen treffen und hat keineswegs automatisch etwas mit mangelnder Hygiene zu tun“, betont Beckmann.
So lässt sich das Übertragungsrisiko reduzieren
Da Krätzmilben außerhalb des menschlichen Körpers einige Tage überleben könnten, raten Experten Betroffenen und ihren Kontaktpersonen, Kleidung und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei mindestens 60 Grad zu waschen. Handtücher sollte man direkt nach Gebrauch erneuern. Nicht waschbare Dinge sollten sieben bis 14 Tage lang luftdicht verpackt werden. Sinnvoll ist es auch, Polstermöbel und Matratzen täglich mit einem starken Staubsauger zu reinigen. Außerdem sollte man nach Möglichkeit den Körperkontakt mit an Krätze Erkrankten meiden und nicht im selben Bett schlafen.