Düsseldorf, 8. September 2023 – In Nordrhein-Westfalen leiden immer mehr Menschen unter Migräne. Das geht aus einer Analyse der Barmer anlässlich des europäischen Kopfschmerz- und Migränetages am 12. September hervor. Demnach erhielten im Jahr 2021 rund 950.000 Menschen in NRW die Diagnose Migräne. Das sind rund 5,3 Prozent der Bevölkerung. Im Jahr 2012 waren es noch rund 4,1 Prozent und somit zirka 720.000 Männer und Frauen. „Auffällig ist, dass Migräne bei jungen Leuten besonders häufig auftritt und hier insbesondere bei Frauen. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen waren 2021 etwa 11,6 Prozent der Frauen und 8,2 Prozent der Männer von Migräne betroffen“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW.
Trigger kennen und vermeiden
Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht abschließend erforscht. Neben einer genetischen Präposition lösen bestimmte Umstände oder Reize einen Migräneanfall aus. Diese Trigger sind individuell unterschiedlich. Häufig sind es Wetterveränderungen, Stress, Hormonschwankungen innerhalb des Menstruationszyklus, unregelmäßiger Schlaf aber auch Geruchs- oder Lärmbelästigungen. „Migränepatientinnen und -patienten wird empfohlen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Dies hilft ihnen, herauszufinden, auf welche Trigger sie reagieren und wie sie diese vermeiden können“, sagt Beckmann.
Migräne-Prophylaxe durch Ausdauersport
Migräneattacken äußern sich durch einseitig pulsierend-pochende Schmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen sowie Schwindel, Lärm- und Lichtempfindlichkeit verbunden sein können. Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte mit dem Hausarzt bzw. der Hausärztin abgestimmt und mit anderen Verfahren ergänzt werden. Empfohlen werden Entspannungstrainings, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch Ausdauersport. „Prophylaktische Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken verringern“, so der Barmer-Landeschef.