Düsseldorf, 12. November 2018 – Mehr als jeder elfte Einwohner Nordrhein-Westfalens – insgesamt 1,6 Millionen Menschen – hat Diabetes. Dies geht aus dem aktuellen Diabetes-Atlas der Krankenkasse Barmer hervor. „Alarmierend ist, dass die Zahl der Diabetiker in NRW in den letzten fünf Jahren um knapp neun Prozent gestiegen ist“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW.
Etwa 90 Prozent der Zuckerkranken leiden unter Typ-2-Diabetes, im Volksmund auch Altersdiabetes genannt. Sie haben dadurch ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten wie Herzinfarkte, Schlaganfälle sowie Durchblutungsprobleme der Beine und Füße. Die Zunahme der Zuckerkrankheit liegt jedoch nicht allein am demographischen Wandel. „Übergewicht und zu wenig Bewegung, Rauchen oder unausgewogene Ernährung können die Entstehung von Typ-2-Diabetes begünstigen. Deshalb ist es wichtig, das Diabetesrisiko so früh wie möglich zu senken“, betont Beckmann.
Diabetikerrate ist im Ruhrgebiet am höchsten
Innerhalb von NRW unterscheidet sich der Anteil an Zuckerkranken deutlich.
„Die regionalen Schwankungen bei den Diabetesraten sind jedoch nicht auf unterschiedliche Alters- oder Geschlechtsstrukturen zurückführen“, erläutert Beckmann. In den Ruhrgebietsstädten Essen (11,7 Prozent), Gelsenkirchen (11,2 Prozent), Duisburg (11 Prozent) und Dortmund (10,7 Prozent) ist der Anteil an Diabetikern am höchsten. Die fünfthöchste Diabetesrate hat der Kreis Jülich (10,4 Prozent).
Niedrigster Diabetikeranteil in Köln, Verl und Harsewinkel
Die niedrigsten Betroffenenraten weisen Köln und einige Städte im Kreis Gütersloh wie Verl und Harsewinkel (7,1 Prozent) auf. Auch in Detmold (7,3 Prozent), Steinhagen (7,4 Prozent), Aachen sowie einigen Düsseldorfer Stadtteilen (7,5 Prozent) ist der Anteil an Zuckerkranken vergleichsweise gering. Niedrig ist auch die Diabetikerrate in einigen Regionen im Kreis Olpe, Bergisch Gladbach und Gütersloh (7,6 Prozent).
Die Barmer spricht sich für eine Ausgestaltung und Umsetzung der im Koalitionsvertrag verankerten Nationalen Diabetes-Strategie aus. Die Krankenkasse engagiert sich bereits seit vielen Jahren gezielt mit Projekten zur Gesundheitsförderung und Prävention in Kitas und Schulen. Darüber hinaus unterstützt sie Versicherte mit Diabetes Typ 2 über ein spezielles Programm dabei, Folgeschäden ihrer Erkrankung zu vermeiden.