Pressemitteilung aus Nordrhein-Westfalen

Barmer-Analyse zur Migräne: Frauen dreimal häufiger betroffen als Männer

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Düsseldorf, 4. Juli 2024 – Frauen leiden dreimal häufiger an Migräne als Männer. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach erhielten im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen rund 57 Frauen je 1.000 Einwohnerinnen und 17 Männer je 1.000 Einwohner eine entsprechende Diagnose. Bundesweit sind es 55 Frauen je 1.000 Einwohnerinnen und 16 Männer je 1.000 Einwohner. Die Erkrankung tritt in allen Berufsgruppen auf und kommt vor allem im mittleren Alter von 50 bis 59 Jahren vor. „Migräne hat viele Ursachen und Ausprägungen und kann die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Daher ist es wichtig, dass Betroffene bei Bedarf eine passgenaue multimodale Schmerztherapie bekommen, die auf den konkreten Einzelfall abstellt“, sagt João Rodrigues, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. Das gelte ebenfalls für den chronischen Schmerz, der ein weiterer Bestandteil der Analyse sei.

Düren und Heinsberg in NRW am stärksten betroffen

Migräne, aber auch chronischer Schmerz, wird nach der Barmer-Auswertung besonders häufig in Thüringen diagnostiziert. Dort leiden rund 40 je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner an Migräne, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit etwa 39 je 1.000 Personen und Sachsen-Anhalt mit etwa 38 je 1.000 Personen. In Nordrhein-Westfalen sind es 37 Betroffene je 1.000 Personen. Auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte in NRW sind die Kreise Düren (48 je 1.000) und Heinsberg (46) am stärksten betroffen. Gefolgt von der Städteregion Aachen (45 je 1.000), Herne (44) und Krefeld (43). Am geringsten betroffen sind Düsseldorf (30 je 1.000), Mettmann und Bonn (jeweils (31) sowie Wuppertal und Solingen (jeweils 32). „Rein medizinisch sind die regionalen Unterschiede bei der Häufigkeit von Migräne nicht erklärbar. Eventuell spielen unterschiedliche Altersstrukturen oder verschiedene Versorgungsmuster eine Rolle. Um den regionalen Besonderheiten auf den Grund zu gehen, sind weitere Untersuchungen erforderlich“, sagt Rodrigues.

Migräne nach Alter und Einkommen

Während Migräne der Barmer-Auswertung zufolge überwiegend im Alter von 40 bis 59 Jahren auftritt, betrifft chronischer Schmerz vor allem Menschen ab dem 70. Lebensjahr. Migräne kommt bei Personen sämtlicher Einkommensschichten relativ gleich häufig vor, abgesehen von Spitzenverdienerinnen und -verdienern. Chronischer Schmerz hingegen betrifft vor allem Menschen in unteren Einkommensschichten.

Symptome, Ursachen und Auslöser

Migräneanfälle sind in der Regel gekennzeichnet durch pochenden, stechenden Schmerz auf einer Kopfseite. Lärm- und Lichtempfindlichkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen können weitere Symptome sein. Die genauen Ursachen der Krankheit sind nicht vollständig geklärt. Neben genetischer Veranlagung können bestimmte chemische Entzündungsprozesse eine Migräneattacke auslösen. Wetterumschwünge, Stress, hormonelle Schwankungen während der Menstruation, unregelmäßiger Schlaf, aber auch Geruchs- und Lärmbelästigungen können ebenfalls individuelle Auslöser einer Migräneattacke sein. „Migräne hat viele Facetten. Deshalb ist es wichtig, dass vor allem Betroffene mit Risikofaktoren für eine Chronifizierung eine multimodale Therapie bekommen. Eine solche individuelle Behandlung lässt sich auch berufsbegleitend durchführen und so gut in den Alltag integrieren“, so der Landeschef der Krankenkasse.

Kooperation mit den Kliniken Essen-Mitte

Die Barmer setzt bei der Versorgung ihrer Versicherten unter anderem auf eine Kooperation mit der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Kliniken Essen-Mitte. Die Einrichtung bietet Barmer-Versicherten ein besonderes Behandlungskonzept an, das den Haus- oder Facharzt einbezieht und so zur besseren Versorgung von Migräne- und Kopfschmerzpatienten beiträgt. Hierbei werden schulmedizinische und naturheilkundliche Verfahren kombiniert. Den Betroffenen wird durch diese Kooperation neben der stationären Aufnahme die ambulante oder teilstationäre Behandlung ermöglicht. 

Kontakt für die Presse:

Tobias Klingen
Pressesprecher Barmer Nordrhein-Westfalen
Telefon 0800 333 004 45 11 31
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