Düsseldorf, 3. Juli 2023 – Angesichts steigender Zahlen bei den Hautkrebsdiagnosen in Nordrhein-Westfalen rät die Barmer vor allem jungen Menschen, sich intensiver vor ultravioletter Strahlung zu schützen. „Schon fünf Sonnenbrände bis zum 20. Lebensjahr erhöhen das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken, um 80 Prozent,“ sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. Laut einer Auswertung der Krankenkasse diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2021 bei rund 512.200 Menschen in NRW weißen Hautkrebs. Im Jahr 2011 waren es noch etwa 380.700. Das entspricht einem Anstieg von 34,5 Prozent innerhalb von zehn Jahren.
Der richtige Sonnenschutz für eine gesunde Zukunft
Neben dem weißen Hautkrebs verzeichnete die Barmer im Jahr 2021 rund 147.200 Fälle von schwarzem Hautkrebs in NRW (2011: rund 130.400). Er gilt als besonders gefährlich, da er über die Lymph- und Blutbahnen Metastasen streuen kann, während weißer Hautkrebs örtlich begrenzt bleibt. Beide Krebsarten werden durch ultravioletter Strahlung begünstigt. „Besonders Menschen mit einem helleren Hauttyp sollten achtsam sein, da sie ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs haben. Es ist daher ratsam, die Sonne gerade zur Mittagszeit so gut es geht zu meiden und sich mit langer, luftdurchlässiger Kleidung und einem Hut vor den ultravioletten Strahlen zu schützen. Sonnencreme mit entsprechend hohem Lichtschutzfaktor ist unverzichtbar,“ sagt Beckmann. Er rät Eltern, Kinder schon von klein auf an Sonnenschutzmaßnahmen zu gewöhnen: „An sonnigen Tagen sollte das Auftragen von Sonnencreme zu den morgendlichen Alltagsroutinen gehören.“
Hautkrebs-Screening wird zu selten in Anspruch genommen
Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Versicherte der Barmer in Nordrhein-Westfalen können bereits ab dem 15. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Haut-Check bei teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten in Anspruch nehmen. Der gesetzliche Anspruch für ein Hautkrebs-Screening greift ab dem 35. Lebensjahr und gilt fortan ebenfalls alle zwei Jahre. Im Jahr 2021 nahmen aber nur 11,4 Prozent der gesetzlich versicherten Frauen und 9,6 Prozent der gesetzlich versicherten Männer in Nordrhein-Westfalen dieses Angebot wahr.
Bedeutendes Präventionsprojekt in nordrhein-westfälischen Schulen
Im Bereich der Prävention engagiert sich die Barmer seit einigen Jahren beim Schulprojekt „The BIG BURN Theory“. Gemeinsam mit der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. werden hier interaktive Lerninhalte angewandt, um Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren für die Themen Sonnenschutz und ultraviolette Strahlung zu sensibilisieren. „Die Zahl der Hautkrebsfälle zeigt, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche für einen achtsamen Umgang mit der Sonne zu gewinnen. Das kann nur gelingen, wenn wir ihnen das Wissen zur Vorsorge interessant und altersgerecht vermitteln“, so der Barmer-Landeschef. Die Strategie des Präventionsprojektes: Nach dem Vorbild der bekannten amerikanischen TV-Serie „The Big Bang Theory“ nähern sich die Beteiligten dem schwierigen Problem auf gewitzte Art. Mit dem neu erlernten Wissen können die Schulklassen dann an der „BIG BURN Challenge“ teilnehmen und gegen andere Schulen antreten. Für dieses Jahr können sich Schulen noch bis zum 30. September anmelden: www.bigburn.de.