Düsseldorf, 11. November 2021 – Das Kinderkrankengeld wird im Jahr 2021 deutlich häufiger beansprucht als in den Jahren zuvor. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. Demnach wurden im Jahr 2021 Versicherten der Krankenkasse bis September bereits fast 892.000 Kinderkrankengeldtage in einem Wert von 56,7 Millionen Euro bewilligt. Bundesweiter Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit rund 198.000 bewilligten Kinderkrankengeldtagen. Diese Zahl umfasst sowohl die pandemiebedingte Betreuung als auch die Tage, an denen ein Kind krank ist. Im gesamten Vorjahr waren es in NRW nur etwa 89.000 Tage (bundesweit 566.000). Im Jahr 2019 hatten sich die Kinderkrankengeldtage auf rund 102.000 (bundesweit 698.000) summiert. Laut Analyse ist dies ein Ergebnis der Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern.
„Das Kinderkrankengeld erweist sich in der Corona-Pandemie als echte Entlastung für Eltern. Sie können Belastungen damit besser abfedern, wenn ihr Kind krank ist oder aufgrund pandemiebedingter Maßnahmen wie Schul- und Kitaschließungen betreut werden muss“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. Laut bundesweiter Statistik beantragten Eltern in der Mehrzahl nach wie vor das eigentliche Kinderkrankengeld, wenn das Kind erkrankt ist. Es mache 60 Prozent aller Fälle aus. In NRW liege der Anteil der krankheitsbedingten Tage bei 53 Prozent. Seit Juni seien die Fälle pandemiebedingten Kinderkrankengelds drastisch zurückgegangen. Grund dafür sei, dass die Schulen und Kitas nicht mehr bundesweit geschlossen waren.
Meist beantragen die Frauen die Kinderkrankengeldtage
Zugleich zeige sich beim Kinderkrankengeld ein Ungleichgewicht in den Familien. Frauen in NRW hätten die Leistung in diesem Jahr an rund 150.000 Tagen genutzt (bundesweit 650.000). Bei den Männern liege die Zahl in NRW nur bei rund 48.000 (bundesweit 242.000). Ein ähnliches Bild hätte sich auch in den beiden Vorjahren gezeigt. Bei der Barmer seien bundesweit im Jahr 2021 bis Ende September etwa 336.000 Anträge auf Kinderkrankengeld bewilligt worden, zum Teil auch mehrfach. Die meisten bewilligten Anträge kämen aus Nordrhein-Westfalen mit rund 75.000.