In Niedersachsen gab es 2018 mehr Krankmeldungen. Dies geht aus einer Auswertung der Barmer hervor. „Genau 18,9 Tage fiel eine niedersächsische Erwerbsperson im Jahr 2018 durchschnittlich krank bei der Arbeit aus, in Bremen kamen 17,9 Tage zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Fehlzeiten in beiden Ländern um einen Tag. Für das Plus dürfte die starke Grippe- und Erkältungswelle ausschlaggebend gewesen sein“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Insgesamt kamen in Niedersachsen über 7,2 Millionen Fehltage zusammen, in Bremen summierte sich die Zahl auf rund 300.000 Fehltage.
Grippe und Erkältungen sorgten für steigenden Krankenstand
In Niedersachsen lagen mehr als einem Drittel (38,5 Prozent) der ausgestellten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen Krankheiten des Atmungssystems, wie akute Atemwegsinfektionen, zugrunde – in Bremen waren es 35,3 Prozent. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2017, als es in Niedersachsen noch 36,6 Prozent und in Bremen 34,1 Prozent waren. 19,1 Prozent der Krankschreibungen in Niedersachsen und 16,8 Prozent in Bremen waren auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen, vor allem auf Rückenschmerzen. Auf Platz drei der häufigsten Krankmeldungen folgen mit einem Anteil von 15,0 Prozent in Niedersachsen und 13,9 Prozent in Bremen bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten, worunter die Ärzte insbesondere eine infektiöse Gastroenteritis und Kolitis angeben.
Umfassende Datengrundlage
Krankenkassen erhalten Informationen zur Arbeitsunfähigkeit für Personen, die Anspruch auf Krankengeld haben. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslosengeld-I-Empfänger. Sie bilden die Gruppe der Erwerbspersonen, rund 360.000 in Niedersachsen und etwa 16.000 in Bremen. Die Daten aus dem Barmer Gesundheitsreport sind alters- und geschlechtsspezifisch standardisiert. Sie gelten damit kassenübergreifend für alle Erwerbstätigen in Niedersachsen und Bremen.