Zwei Millionen Niedersachsen mit „Rücken“
Die bundesweit häufigste ärztliche Einzeldiagnose neben dem Bluthochdruck (I10) ist die Diagnose M54, Rückenschmerzen. Dahinter verbirgt sich laut einer Barmer GEK Auswertung für 25,6 Prozent der Bevölkerung eine schmerzhafte Erfahrung. 22,2 Prozent der Männer und 29,0 Prozent der Frauen sind betroffen. „Allein im Jahr 2014 dürften damit an M54 in Niedersachsen rund zwei Millionen Menschen gelitten haben. Davon rund 846.000 Männer und 1,15 Millionen Frauen“, berichtet Barmer Landesgeschäftsführerin Heike Sander. Im Land Bremen dürften rund 168.000 Menschen betroffen sein, über 97.000 Frauen und rund 71.000 Männer. In den großen Regionen dürfte der Rücken folgender Anzahl von Menschen Probleme bereiten:
- Stadt Hannover: 133.000,
- Stadt Braunschweig: 63.000,
- Stadt Osnabrück: 39.800,
- Stadt Oldenburg: 40.800,
- Kreis Göttingen: 63.500,
- Kreis Lüneburg: 45.000.
Ursachen vielfältig
Irgendwann erwischt es jeden – insgesamt leiden 80 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal im Leben an Rückenschmerzen. Zu den Auslösern von Rückenschmerzen gehören jedoch sicherlich körperliche Faktoren, denn die Beschwerden sind meistens belastungsabhängig. Häufig treffen wohl mehrere ungünstige Faktoren zusammen, wenn Rückenschmerzen entstehen. Häufig genannt werden zum Beispiel:
- Alter, Gewicht, Körpergröße,
- zu wenig Bewegung, schwache Muskulatur,
- einseitige Tätigkeit, ständige Erschütterungen bei der Arbeit,
- zu schweres Heben und Tragen,
- ungeeignete Sitzmöbel, ungünstige Matratzen,
- Stress, Depressionen und vieles mehr.
Rücken aktiv
Betroffene können aber lernen, mit den Beschwerden besser umzugehen und sich vorbeugend zu verhalten. Mit der Broschüre "Rücken aktiv - Bewegen statt schonen" gibt die Barmer einen Leitfaden an die Hand. Er hilft dabei, die körperliche Belastbarkeit durch eigene Aktivität und Training zu erhöhen. Wer dadurch zudem seine persönlichen Stressfaktoren erkennt und vermindert, schützt sich ebenfalls.
Kopfschmerzen plagen über 730.000 Niedersachsen
Eine Erkenntnis des Barmer Arztreport 2017 lautet: Immer mehr Menschen leiden unter Kopfschmerzen. "Im Jahr 2015 waren 9,3 Prozent der bundesweiten Bevölkerung, also rund 7,6 Millionen Menschen von Kopfschmerz betroffen. In Niedersachsen waren es über 730.000 Menschen, im Land Bremen hatten fast 58.000 zu leiden", so Heike Sander.
Am häufigsten wurden Kopfschmerzen im Alter von 19 Jahren diagnostiziert. 19,7 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe seien belastet. Bei den Männern sind es 13,8 Prozent. "Ganz sicher haben noch viel mehr junge Menschen mit Kopfschmerz zu kämpfen, als uns aus ärztlichen Diagnosen bekannt ist. Doch diese Gruppe geht tendenziell seltener zum Arzt, weswegen wir sie auf anderem Wege erreichen müssen", betont Sander.
App als Medizinprodukt
Die Barmer unterstützt die Aktion "Kopf hoch!". Sie richtet sich an Studierende und soll ihnen helfen, Kopfschmerzattacken künftig deutlich zu reduzieren. Erfolgsversprechend in Sachen Kopfschmerzprävention ist auch eine von der Barmer geförderte Migräne- und Kopfschmerz-App.
Die App "M-sense" ist ein digitaler Assistent für Menschen mit Kopfschmerzen. Sie macht die individuellen Ursachen aus und analysiert den Verlauf von Migräne und Spannungskopfschmerzen. "Diese Dokumentationen können dem behandelnden Arzt eine wichtige Hilfe bei der Therapie sein. Nicht zufällig ist "M-sense" die einzige App zur Kopfschmerzprävention, die auf dem deutschen Markt als Medizinprodukt zertifiziert ist", berichtet Heike Sander.