Ein junger Mann hält die eGK und ein Smartphone in der Hand
STANDORTinfo für Niedersachsen und Bremen

Elektronische Patientenakte weiterentwickelt – Behandlungshistorie auf einen Blick

Lesedauer unter 2 Minuten

Redaktion

  • Julia Franz (Pressesprecherin Barmer Niedersachsen/Bremen)

Versicherte der Barmer können ab sofort von mehr Transparenz und höherer Behandlungssicherheit profitieren. Möglich wird dies mittels einer Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte (ePA), die bei der Barmer eCare heißt. Auf Wunsch der Versicherten wird deren Behandlungshistorie strukturiert in der eCare gespeichert, was den Nutzen für die Versicherten sowie die behandelnden Ärztinnen und Ärzte steigert. Sie können dann nicht nur Diagnosen und Klinikaufenthalte ihrer Patienten erfassen, sondern bekommen auch eine Übersicht über sämtliche verschriebene Medikamente, was potenziell riskante Arzneimittelkombinationen schneller erkennbar macht. 

Heike Sander, Landesgeschäftsführerin

Heike Sander, Landesgeschäftsführerin

„Wir sind froh, dass wir als erste Krankenkasse Versicherten und Ärzten einen chronologisch und thematisch aufgearbeiteten digitalen Überblick an Verordnungen und Behandlungen anbieten können. Damit wird die ePA immer mehr zur zentralen Plattform für mehr Patientensicherheit“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER Niedersachsen und Bremen.

Einfache Bedienung

Zur Nutzung der Behandlungshistorie müssen Versicherten diese lediglich in ihrer eCare-App freischalten. Sie kann dann sofort als PDF in der Akte eingesehen werden. Versicherte können ebenfalls über die eCare-App ihren Ärztinnen und Ärzten Zugriff auf die Behandlungshistorie erteilen. Die eingespielten Angaben in der Behandlungshistorie basieren auf den Abrechnungsdaten der Barmer aus den zurückliegenden drei Jahren. Diese werden alle sechs Wochen automatisch in der Behandlungshistorie aktualisiert.

Hoher Nutzen

Gerade im Hinblick auf die Arzneimitteltherapiesicherheit ist die Behandlungshistorie von großem Nutzen. Denn je mehr Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für riskante Wirkstoffkombinationen. Laut dem Barmer Arzneimittelreport 2022 bekommen Menschen ab dem 40. Lebensjahr im Schnitt innerhalb von zehn Jahren 20 Wirkstoffe verordnet und besuchen 21 Arztpraxen. Weder von Patientinnen und Patienten noch von ÄrztInnen und ApothekerInnen kann verlangt werden, hier einen Überblick zu behalten. "Zig Tausende Fälle von potenziell tödlichen Wirkstoffkombinationen könnten vermieden werden, wenn mehr Transparenz bei der Medikation der Patientinnen und Patienten besteht", so die Barmer-Landeschefin. Das Ziel der neuen Behandlungshistorie der Barmer sei es, diese Transparenz und Sicherheit zu gewährleisten. 

Über die Vorgaben hinaus

Mit der klar strukturierten Aufarbeitung in der Behandlungshistorie geht die Barmer über die gesetzlichen Vorgaben hinaus, wonach Kassen Abrechnungsdaten in die ePA stellen müssen. Den Versicherten wird somit eine wichtige Anwendung bereits jetzt offeriert, bis die Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung greift. Diese sieht für die ePA die flächendeckende digitale Medikationsübersicht bis Ende des Jahres 2025 vor. „Eine umfassende Auflistung an Diagnosen und Arzneimitteln steigert die Transparenz und kann Leben retten“, betont Sander.