Bremen, 27. Mai 2021 – In Bremen nutzen immer mehr Arztpraxen die Möglichkeiten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), um Videosprechstunden anbieten zu können. Zwei Drittel dieser Sprechstunden werden von Psychotherapeutinnen und -therapeuten angeboten. „Die telemedizinische Versorgung ist eine zukunftsweisende Möglichkeit, um auch in der Pandemie dem steigenden Therapiebedarf im Land gerecht zu werden und gleichzeitig Infektionsrisiken durch physischen Kontakt zu vermeiden“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bremen und Niedersachsen. Im gesamten Jahr 2019 rechnete noch keine Ärztin und kein Arzt eine Videosprechstunde mit der Barmer in Bremen ab. Nach Abschluss des dritten Quartals 2020 ist die Zahl der Ärztinnen und Ärzte bereits auf 345 angestiegen. Mit rund 56 Prozent wurden die meisten telemedizinischen Sprechstunden im Land von der Fachgruppe der Psychotherapeuten durchgeführt. Rund neun Prozent von Kinder- und Jugendtherapeutinnen und -therapeuten. Mit rund acht Prozent liegen Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner auf Platz drei.
Stetig steigender Psychotherapiebedarf in Bremen
Immer mehr Kinder und Jugendliche in Bremen sind in psychotherapeutischer Behandlung. Innerhalb von elf Jahren hat sich die Zahl der jungen Patientinnen und Patienten fast verdoppelt. Das geht aus dem aktuellen Arztreport der Barmer hervor. Demnach benötigten im Jahr 2019 rund 7.500 Kinder und Jugendliche in Bremen psychotherapeutische Hilfe. „Die Pandemie samt strikter Kontaktbeschränkungen dürfte dabei die Situation noch ein Stück weit verschärfen. Die Videosprechstunde ergänzt die Gesundheitsversorgung im Land sehr sinnvoll. Sie wird deshalb auch nach der Pandemie eine zunehmend wichtige Rolle spielen“, erklärt Sander.
Mehr im aktuellen Arztreport der Barmer unter: www.bifg.de/publikationen/reporte/arztreport-2021