Hannover, 11. Februar 2022 – Schmetterlinge, Kribbeln im Bauch, Glücksgefühle - für Verliebte besteht die Welt gerade am Valentinstag am 14. Februar aus rosaroten Wolken. Doch Küssen ist unter Gesunden mehr als nur „Gefühlsduselei“, denn es erfüllt biologisch eine besondere Aufgabe. „Küssen stärkt die Immunabwehr und fördert das Wohlbefinden“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen.
Training für das Immunsystem
Wer küsst, nehme auch Speichel des Kusspartners auf. Er enthielte unter anderem Bakterien und Viren. Doch das sei auch gut so, denn das Immunsystem werde auf diese Weise stimuliert, weil es sich mit den neuen Keimen auseinandersetze. Der Körper schicke Abwehrzellen in den Blutkreislauf, die die vermeintliche Bedrohung bekämpfen sollen. „Das Immunsystem wird aktiviert und in Schwung gehalten. Küssen kann die Abwehrkräfte stärken und ein wirkungsvoller Schutz vor zukünftigen Erkrankungen sein, vor allem wenn der Virenspender der eigene Partner ist“, so Sander. Das Abwehrsystem werde vor eine neue Aufgabe gestellt und Angriffe aufs Immunsystem könnten abgewehrt werden. Natürlich könnten die Bakterien und Viren den Körper auch krankmachen. So würden etwa Krankheiten wie das Pfeiffersche Drüsenfieber und auch Lippen-Herpes durchs Küssen übertragen. „Wer nach einem anstrengenden Arbeitstag liebevoll von seinem Partner mit einem Kuss empfangen wird, profitiert vor allem von den positiven Aspekten des Körperkontakts. Das Glücksgefühl ist größer als ein mögliches Ansteckungsrisiko“, betont Sander.
Adrenalin und Dopamin - Balsam für die Seele
Mit dem Küssen komme der Körper in Schwung. Herzschlag und Puls würden beschleunigt und die Körpertemperatur steige ein wenig an. Außerdem erhöhe sich der Blutdruck und man atme schneller. Zusätzlich würde ein Cocktail aus verschiedenen Hormonen in die Blutbahn ausgeschüttet. Ein ausgiebiger Kuss rege die Nervenzellen an, und Botenstoffe würden ins Gehirn geleitet. „Genau genommen bedeutet ein Kuss für den Körper Stress, allerdings positiver Art“, sagt Heike Sander. Verantwortlich für dieses Wohlgefühl seien vor allem die Hormone Serotonin und Endorphin, die auch als sogenannte Glückshormone bekannt sind. Die Laune steige und Wohlbefinden mache sich im Körper breit. Aber auch andere Hormone spielten beim Küssen eine Rolle. Adrenalin und Dopamin hemmten das Schmerzempfinden, negativer Stress würde abgebaut und Entspannung mache sich breit.