Hannover (02.06.2016) Karies verschleißt die Zahnsubstanz, Laut Barmer GEK Zahnreport 2016 erhielten 28,8 Prozent der Zahnarztbesucher deutschlandweit im Jahr 2014 mindestens eine Füllung. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 29,1 Prozent. "In Niedersachsen waren es 27,2 Prozent (2013: 27,3 Prozent), in Bremen nur 24,7 Prozent (2013: 25,1 Prozent). Die niedrigste Quote in Deutschland", berichtet Landesgeschäftsführerin Heike Sander über die aktuelle Auswertung für die beiden Bundesländer.
69 Prozent der Niedersachsen und 67 Prozent der Bremer beim Zahnarzt
Ob Bremer und Niedersachsen nun besser erhaltene Gebisse haben als der Rest der Republik lässt sich aus der Studie nicht ableiten. In beiden Bundesländern wird der Zahnarzt beispielsweise etwas weniger konsultiert als im Bund. Während sich im Bund 71,3 Prozent der Versicherten beim Zahnarzt behandeln ließen, waren es in Niedersachsen 69,2 Prozent und in Bremen 66,8 Prozent. Niedersachsenweit gehen die Menschen im Landkreis Vechta am meisten zum Zahnarzt, wogegen die Zahnarztmuffel im Emden zu leben scheinen. Hier die niedersächsischen Kreise und kreisfreien Städte mit der höchsten Inanspruchnahme zahnärztlicher Leistungen:
- Vechta: 73,2 Prozent
- Lüneburg: 71,0 Prozent
- Harburg: 70,8 Prozent
- Diepholz: 70,4 Prozent
- Kreis Osnabrück: 70,4 Prozent
Hier die Kreise/kreisfreien Städte mit der geringsten Inanspruchnahme im Land:
- Stadt Emden: 60,0 Prozent
- Stadt Wilhelmshaven: 63,1 Prozent
- Wesermarsch: 63,1 Prozent
- Delmenhorst: 63,8 Prozent
- Salzgitter: 65,2 Prozent
Am wenigsten Zahnsteinentfernungen in Bremen
Mindestens ein Zahn wurden 9,0 Prozent der Zahnarztpatienten im Bund gezogen. In Niedersachsen lag die Quote mit vier Prozent am niedrigsten, in Bremen mit 9,0 Prozent exakt auf Deutschlandniveau. Auch bei der Zahnsteinentfernung liegen die Niedersachsen mit 42,6 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 49,1 Prozent. Mit 41,6 Prozent war die Behandlungsrate in Bremen wieder die niedrigste in ganz Deutschland. Zum Vergleich: Die höchste Rate ergab sich in Thüringen mit 56,8 Prozent.
Bremen weiter führend bei Panoramaschichtaufnahmen
Die Panoramaschichtaufnahme, von Experten als Orthopantomogramm bezeichnet, stellt eine der teuersten von Vertragszahnärzten abgerechneten Röntgenleistungen dar. Hierbei handelt es sich um eine Rundum-Röntgenaufnahme der Ober- und Unterkiefer mit sämtlichen Zähnen, die gewonnen wird, indem die Aufnahmeeinheit um den Kopf des Patienten halbkreisförmig herumfährt. Sie wird beispielsweise im Rahmen der Versorgung mit Implantaten oder Brücken eingesetzt. Ein steigender Anteil von 9,2 Prozent der deutschen Bevölkerung hat sie mindestens einmal im Jahr in Anspruch genommen. Das regionale Muster der Inanspruchnahme dieser Leistung nach Ländern unterscheidet sich deutlich vom Muster der anderen untersuchten Leistungen. Sind bei der Leistungsinanspruchnahme sonst eher Ost/West-Unterschiede beobachtbar, so dieses Mal tendenziell eher Nord/Süd-Unterschiede mit höheren Behandlungsraten im Norden, als im Süden. Hier führt Bremen die bundesweite Statistik wie in den Vorjahren mit 12,3 Prozent vor Niedersachsen mit 11,3 Prozent an.
Weitere Presseunterlagen zum Zahnreport 2016 sind online abrufbar unter: ww.barmer.de/547078
Hintergrund: Der Barmer GEK Zahnreport 2016, erstellt von den Wissenschaftlern der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden in Zusammenarbeit mit der Datenanalyse der AGENON (Gesellschaft für Unternehmensentwicklung im Gesundheitswesen mbH), liefert einen aktuellen Einblick in die vertragszahnärztliche Versorgung in Deutschland. Die Datenbasis für die Analysen des Standard- und des Schwerpunktteils bilden anonymisierte, versichertenbezogene Routinedaten der 8,6 Millionen Barmer GEK Versicherten aus den Jahren 2011 bis 2014.