Hannover, 12.08.2024 – Hitze in der Sommerzeit führt bei vielen Menschen zu Kreislaufschwäche und Herzproblemen. „Für Ältere und Risikogruppen sind heiße Tage eine besondere Belastung. Auch kann der Körper anders als sonst auf die Einnahme von Medikamenten reagieren“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachen und Bremen. Stark steigende Temperaturen belasteten demnach den Kreislauf, während die Herzarbeit gleichzeitig zunehme und das Infarktrisiko vor allem bei einer bereits diagnostizierten koronaren Herzkrankheit größer werde. Als mögliche Folge von Hitze bei bestehendem Flüssigkeitsdefizit seien außerdem Thrombosen, also Blutpfropfen in den Beinen, und nachfolgende Lungenembolien nicht auszuschließen. „Wird eine Herzschwäche durch Hitze noch zusätzlich verstärkt, sind zudem Stürze wahrscheinlicher“, sagt Sander.
Auch kleine Kinder brauchen bei hohen Temperaturen besondere Fürsorge
Kleine Kinder können durch Hitze stark belastet werden. Die Fähigkeit zu schwitzen entwickelt sich erst im Laufe der ersten Lebensjahre, ebenso die bewusste Wahrnehmung von Durst. Eltern sollten die Flüssigkeitsaufnahme ihres Nachwuchses aufmerksam beobachten und bei Hitze so weit wie möglich direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. „Babys und Kleinkinder sollten bei Aufenthalten im Freien komplett bekleidet bleiben, um direkte Sonne auf der nackten Haut zu vermeiden. Achten Sie auf eine Kopfbedeckung und geeignete Sonnenschutzmittel“, erklärt Landesgeschäftsführerin Heike Sander. Rote Gesichtshaut, Müdigkeit, Erschöpfung oder Appetitlosigkeit seien bei Kindern erste Anzeichen einer Überhitzung oder Austrocknung. Wenn diese auftreten solle umgehend für Flüssigkeitszufuhr und Abkühlung gesorgt werden.
Wegweisende Präventionsprojekte unterstützen Kindertagesstätten und Pflegeeinrichtungen
Sowohl in Kindertagesstätten, als auch in Pflegeeinrichtungen sorgen sommerliche Höchsttemperaturen und Hitzewellen für besondere Herausforderungen. Die BARMER hat deshalb gemeinsam mit der Projektpartnerin LVG & AFS Niedersachsen/Bremen e.V. zwei Projekte entwickelt, in denen das Thema ‚Klima und Gesundheit‘ umfassend bearbeitet wird: „Beide Projekte haben zum Ziel, Einrichtungen widerstandsfähiger gegen Hitze und andere klimabedingte Gesundheitsrisiken aufzustellen. Sowohl in den Kindertagesstätten, als auch in Pflegeeinrichtungen ist dabei auch der Schutz der Mitarbeitenden essentiell. Viele Erzieherinnen und Erzieher, sowie Pflegerinnen und Pfleger vergessen im stressigen Berufsalltag häufig die Selbstfürsorge. Besonders an warmen Tagen sind jedoch ausreichend Flüssigkeit und Erholungspausen sowohl für die Mitarbeitenden, als auch für Kita-Kinder und ältere Menschen enorm wichtig“, erklärt Sander. In beiden Projekten werden präventive Maßnahmen zum Hitzeschutz erarbeitet und nachhaltig in der Einrichtung verankert. Dabei wird besonders die konsequente Partizipation aller beteiligten Akteurinnen und Akteure in den Mittelpunkt gestellt. Bildungsangebote zu Themen wie klimagerechte Außenraumgestaltung in Kitas, Umgang mit Medikamenten bei Hitze, sowie UV-Schutz helfen den teilnehmenden Einrichtungen dabei, die nächsten Hitze-Perioden besser zu überstehen und alle Beteiligten optimal vor den Auswirkungen hoher Temperaturen zu schützen.
Mehr Informationen zum Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas: Startseite (kogeki.de)
Mehr Informationen zum Projekt „Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit in Pflegeeinrichtungen: Start des Projektes Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit | Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (gesundheit-nds-hb.de)