Hannover, im Juli 2019 – In geselliger Runde eine Wasserpfeife zu rauchen, ob in einer Shisha-Bar oder im Park, ist bei vielen Jugendlichen sehr beliebt. Die gesundheitlichen Risiken werden dabei oftmals unterschätzt. „Entgegen der weit verbreiteten Annahme ist das Rauchen einer Shisha keineswegs unbedenklich. Im Gegenteil, das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, ist beim Rauchen mittels Wasserpfeife fast doppelt so hoch wie beim Rauchen von Zigaretten“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer Niedersachsen und Bremen.
Tiefes Inhalieren sorgt für stärkere Organschädigung
Trotz des süßlich-fruchtigen Aromas und des Wasserdampfs enthalten Wasserpfeifen dieselben schädlichen Inhaltsstoffe wie Zigaretten. Zusätzlich wird beim Shisha-Rauchen oft über einen längeren Zeitraum und auch tiefer inhaliert, wodurch die Organe noch mehr geschädigt werden. „Wasserpfeifen stehen Zigaretten in Sachen Gesundheitsschädigung in nichts nach. Das Suchtpotenzial von Shisha-Rauchen ist vergleichbar mit dem des Zigaretten-Rauchens, denn beide enthalten Nikotin“, sagt Sander. Außerdem seien die Hinweise auf Tabak-Verpackungen „Enthält null Prozent Teer“ irreführend. Denn Teer entstehe beim Verschwelen des Tabaks und gelange so in die Lunge.
Große Unwissenheit über gesundheitliche Folgen
Die gesundheitlichen Risiken des Wasserpfeife Rauchens werden von vielen Jugendlichen unterschätzt. Im Rahmen der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland KiGGS aus dem Jahr 2015 gaben 29 Prozent der zwölf- bis 17-Jährigen an, bereits einmal Shisha geraucht zu haben. Dabei wird der Wasserpfeifenkonsum von vielen Jugendlichen gar nicht als „Rauchen“ wahrgenommen. Rund ein Drittel der gelegentlichen Shisha-Raucher und ein Achtel der regelmäßigen Shisha-Raucher gaben bei der allgemeinen Frage zum Rauchstatus an, Nichtraucher zu sein. „Viele Jugendliche haben keine Ahnung, dass sie sich schon durch gelegentliches Shisha-Rauchen die Gesundheit ruinieren können. Strengere Alterskontrollen in Shisha-Bars und mehr Aufklärung sind erste Schritte, Jugendliche vor Sucht und Erkrankungen zu schützen“, so Sander.