Ein Notfallwagen im Einsatz.
Pressemitteilung 2023

Eine Blutvergiftung ist immer ein Notfall - Am 13. September ist Welt-Sepsis-Tag

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Hannover, 11. September 2023 – In Deutschland kommt es jährlich zu mehr als 280.000 Blutvergiftungen. Etwa dreißig Prozent der Betroffenen sterben daran. Damit ist die Sepsis, so der medizinische Fachbegriff, die dritthäufigste Todesursache. Laut einer Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung hatten im Jahr 2021 genau 2,7 von 1.000 Versicherten in Niedersachsen eine Sepsis, in Bremen waren es 3,9. Die meisten Blutvergiftungen in Niedersachsen gab es im Kreis Gifhorn (5,7), die wenigsten in und um Lüneburg (1,1). „Eine Sepsis ist immer ein Notfall. Unbehandelt endet sie tödlich, weil das gesamte Immunsystem zusammenbricht und die Organe versagen. Deshalb sollte bei dem geringsten Verdacht unbedingt sofort eine Ärztin oder ein Arzt kontaktiert werden“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September. Allerdings würden die ersten Anzeichen einer Sepsis oft nicht als solche erkannt. Etwa eine schnelle und flache Atmung, Fieber, Schüttelfrost, ein niedriger Blutdruck und ein beeinträchtigtes Bewusstsein. Auch eine zu niedrige Körpertemperatur könne ein Symptom sein. Ein roter Strich auf der Haut sei dagegen kein eindeutiges Anzeichen für eine Blutvergiftung. „Dieses Symptom deutet auf eine Entzündung der Lymphgefäße hin. Die Ursache dafür muss aber keine Sepsis sein“, so Heike Sander.

Schon kleine Wunden können gefährlich werden

Der Begriff Blutvergiftung sei irreführend. Denn mit einer Vergiftung habe die Sepsis nichts zu tun. Vielmehr reagiere der Körper mit einer heftigen Entzündung auf eine Infektion und überschwemme damit das Blut. Dadurch würden die Organe so stark geschädigt, dass es zu einem septischen Schock und zum Organversagen komme. Die Auslöser seien in den meisten Fällen Bakterien, seltener Viren, Pilze oder Einzeller. Eine kleine Schnittverletzung und aufgekratzte Mückenstiche könnten ebenso zu einer Sepsis führen wie eine Lungenentzündung. Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Säuglinge und Ältere seien anfällig für eine Blutvergiftung. “Wer zur Risikogruppe gehört, sollte sich gegen Pneumokokken und Meningokokken impfen lassen. Denn das sind häufige Erreger. Es ist aber nicht möglich, sich durch eine Impfung grundsätzlich vor einer Sepsis zu schützen. Deshalb ist auch das schnelle Erkennen einer Blutvergiftung so wichtig“, so Barmer-Landeschefin Sander.

Schwere Erkrankung mit schweren Langzeitfolgen

Häufig müssten Patientinnen und Patienten, die an einer Blutvergiftung litten, intensivmedizinisch behandelt werden. Eine Heilung sei möglich, aber wer eine Sepsis überlebe, kämpfe nicht selten mit schweren Langzeitfolgen. Dazu zählten unter anderem Muskelschwäche, Bewegungsstörungen oder Nervenschäden. Manche Patientinnen und Patienten müssten alltägliche Fähigkeiten wie Gehen oder Sprechen neu erlernen. Und nicht selten würde auch die Psyche unter einer überstandenen Blutvergiftung leiden.

Kontakt für die Presse:

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de