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Frauenkrankheit Schilddrüse: Jede neunte Niedersächsin in Behandlung

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Hannover, 8. April 2020 – Krankheiten der Schilddrüse sind bei Frauen weit verbreitet. Grund dafür sind starke Hormonschwankungen. Wie aktuelle Auswertungen der Barmer von ambulanten Diagnosedaten zeigen, waren im Jahr 2018 genau 10,8 Prozent der Niedersächsinnen wegen einer Hypothyreose, so die medizinische Bezeichnung für eine Schilddrüsen-Unterfunktion, in ärztlicher Behandlung. „In Bremen waren es sogar 13,2 Prozent der Frauen“, so Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Durch die Unterfunktion treten zum Beispiel Müdigkeit und Konzentrationsprobleme oder eine Gewichtszunahme auf. „Auch wenn die Diagnoserate einer Schilddrüsen-Unterfunktion bei Niedersachsens Männern lediglich bei 2,8 Prozent und bei den Bremern bei 3,6 Prozent liegt, sollte bei Beschwerden auch hier an die Schilddrüse gedacht werden“, empfiehlt Sander. 

Fehldiagnosen vermeiden

„Die vielfältigen Beschwerden machen es Ärzten mitunter nicht leicht, sofort einer Schilddrüsenfehlfunktion auf die Spur zu kommen. Nicht selten können die sich äußernden psychischen Hinweise daher zunächst auch zu Fehldiagnosen führen“, erläutert Sander. Trügerischer Weise könnten die Beschwerden auch auf die falsche Spur zu Depression und Burnout oder auch Angst- und Panikstörungen führen. Wichtigster Ansatzpunkt für die Diagnostik ist eine Blutuntersuchung. Dabei wird der TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) bestimmt. „Der TSH-Wert gibt Aufschluss darüber, ob die Schilddrüse ausreichend Hormone bildet. Verschiedene bildgebende Verfahren können darüber hinaus der weiteren Abklärung dienen“, so die Expertin. 

Hintergrund: Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das direkt unterhalb des Kehlkopfes liegt. Aufgabe der Schilddrüse ist es, zwei lebenswichtige Hormone zu bilden, die auf den gesamten Körper wirken. Sie erhöhen zum Beispiel die Herzfrequenz, den Sauerstoff- und Energieverbrauch, die Körpertemperatur oder beeinflussen den Mineralstoffhaushalt. Zudem aktivieren sie die Schweiß- und Talgdrüsen der Haut sowie die Darmmotorik. Im Nervensystem bewirken sie eine gesteigerte Erregbarkeit der Nervenzellen. Schilddrüsenhormone können aber auch das seelische Gleichgewicht, die Sexualität und die Fruchtbarkeit beeinflussen. 

Mehr Informationen unter: www.barmer.de/s000562