Hannover, 12. Mai 2023 – Viruserkrankungen kommen nicht aus den Schlagzeilen. Denn auch das Rotavirus macht unserer Gesundheit immer mehr zu schaffen. Im letzten Jahr wurden beim Robert Koch-Institut insgesamt rund 1.800 Rotavirus-Infektionen in Niedersachsen und über 120 in Bremen registriert. „In diesem Jahr sind bereits jetzt zu diesem frühen Zeitpunkt rund 1.500 Rotavirus-Erkankungen in Niedersachsen festgestellt worden, in Bremen auch schon über 90 Fälle. Das Virus ist auf dem Vormarsch, wir sollten achtsam sein“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Rotaviren verursachten Durchfall, Erbrechen und Fieber. Das könne vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden, weil sie sehr schnell viel Flüssigkeit verlieren würden.
Hochansteckend und extrem widerstandsfähig
Rotaviren seien hochansteckend und extrem widerstandsfähig. Außerhalb des Körpers könnten die Krankheitserreger mehrere Tage überleben. Schon wenige Viruspartikel genügten, um eine Infektion auszulösen. „Mit Rotaviren Infizierte scheiden die Krankheitserreger etwa eine Woche lang aus, über die Toilette oder Windeln gelangen sie an die Hände von Erwachsenen oder anderen Kindern, von dort an Türgriffe, auf Wickeltische oder Spielzeug. Das setzt eine lehrbuchhafte Ansteckungsspirale in Gang. Handhygiene ist also enorm wichtig“, so Sander.
Babys sollten frühzeitig Schluckimpfung erhalten
Bei größeren Kindern und Erwachsenen nehme die Erkrankung in der Regel keinen so schweren Verlauf, weil das Immunsystem schon mehrfach mit den Erregern konfrontiert wurde und dementsprechend trainiert sei. Anders bei Säuglingen und Kleinkindern: Gut die Hälfte der an Rotaviren Erkrankten müsse im Krankenhaus behandelt werden. Die Barmer rät daher zur Schluckimpfung gegen das Rotavirus, die aus zwei bis drei Impfungen bestehe. „Schon im Alter von sechs bis zwölf Wochen sollte bei Babys mit der Schluckimpfung gegen Rotaviren begonnen werden. Dann sind sie etwa zwei bis drei Jahre geschützt, also genau für die Zeit, in der eine Infektion besonders schwer verlaufen kann“, betont Sander.
Mehr zur Rotaviren-Impfung unter www.barmer.de/a000090