Das Bild zeigt eine Frau, die mit einer Erkältung im Bett liegt und sich die Nase putzt.

Rekordzahl: Beschäftigte in Bremen 23,3 Tage krankgeschrieben Atemwegserkrankungen und immer wieder die Psyche

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Bremen, im April 2024 – Die Fehlzeiten unter Barmer-Versicherten im Land Bremen haben im vergangenen Jahr erneut einen neuen Höchststand erreicht. Nach den Auswertungen des aktuellen BARMER-Gesundheitsreports stiegen die Fehlzei­ten je Erwerbsperson von 23,1 Tagen im Jahr 2022 auf 23,3 Tage im Jahr darauf. Ein Plus von 1,1 Prozent. „Gerade Fehlzeiten aufgrund von Atemwegsinfekten bewegten sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen und Bremen. Außerdem seien starke regionale Unterschiede zu verzeichnen. Während in der Stadt Bremen die Zahl der Fehltage von 22,4 im Jahr 2022 auf 22,8 im Jahr 2023 angestiegen sei, wäre in Bremerhaven die Zahl im gleichen Zeitraum von 28,2 auf 26,2 Arbeitsunfähigkeitstage gesunken.

Auswertung der ärztlichen Diagnosen (ICD10)

Beim Blick auf die vier ärztlichen Hauptdiagnosen für Arbeitsunfähigkeiten (AU), die in der Regel für rund zwei Drittel aller Krankschreibungen verantwortlich sind, entsteht folgendes Bild:

  •  Psychische und Verhaltensstörungen gab es in der Stadt Bremen deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (4,5 AU-Tage), was insgesamt 5,2 AU-Tagen je erwerbstätiger, versicherter Person entsprach (2022 waren es 4,7 Tage). Bremerhaven: 5,5 AU-Tage (2022: 6,6 Tage)
  •  Krankheiten des Atmungssystems wurden in Bremen trotz Rekordniveaus etwas seltener als im Bund (4,5 AU-Tage) diagnostiziert, insgesamt jeweils 4,2 AU-Tage (2022: 4,1 Tage). Bremerhaven: 5,6 AU-Tage (2022: 4,5 Tage)
  •  Bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, bei denen zumeist Rückenbeschwerden die Ursache bilden, lag Bremen unter dem Bundesdurchschnitt (4,0 AU-Tage), insgesamt kamen 3,5 AU-Tage zusammen (2022: 3,5 Tage). Bremerhaven: 4,1 AU-Tage (2022: 4,4 Tage)
  • Bei Verletzungen, Vergiftungen und bestimmten anderen Folgen äußerer Umstände ergaben sich in Bremen ähnliche Daten wie im Bund (2,3 AU-Tage), insgesamt kamen hier 2,2 AU-Tage (2022: 2,2 Tage) zusammen. Bremerhaven: 2,6 AU-Tage (2022: 3,6 Tage)

Krankheiten des Atmungssystems wichtiger Faktor

Während im Jahr 2021 vergleichsweise niedrige Krankenstände und das Ausbleiben einer sonst typischen Grippe- und Erkältungswelle im Frühjahr beobachtet werden konnten, ließ sich für 2022 ein Anstieg von Krankmeldungen und Fehlzeiten verzeichnen, der alle in vorausgehenden Zeiträumen von Jahr zu Jahr beobachteten Veränderungen deutlich überstieg, wobei besonders gravierende Veränderungen im Hinblick auf Infektionskrankheiten und insbesondere bei Atemwegsinfekten zu beobachten waren. Wesentliche Ursachen dürften 2022 vermehrt auftretende Infekte im Zuge der sich wieder normalisierenden Kontakte und die damit zwangsläufig auch verstärkte Keimexposition nach einer längeren Phase mit nur geringer Keimexposition gewesen sein. „Anders als optimistisch hätte erwartet werden können, lässt sich auch im Jahr 2023 ein nahezu unverändert hoher Krankenstand beobachten“, so Sander. Fehlzeiten aufgrund von Atemwegsinfekten bewegten sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und wurden bundesweit und in Bremen 2023 nur in einem etwas geringeren Umfang als 2022 dokumentiert. Lediglich die Fehltage unter der expliziten Angabe von COVID-19-Diagnosen sind merklich gesunken, was jedoch auch der Effekt einer nur noch selten durchgeführten Testung sein könnte. Rückläufigen Fehlzeiten wirkt insbesondere auch ein bundesweiter Anstieg der gemeldeten Fehltage unter Diagnosen von psychischen Störungen entgegen, der auch in der Stadt Bremen zu registrieren ist.

Umfangreiches Präventionsangebot

Durch ein umfangreiches Präventionsangebot unterstützt die BARMER ihre Versicherten, für die eigene Gesundheit aktiv zu werden. Sie fördert Gesundheitskurse zu den Themen Stressbewältigung, Entspannung, Bewegung, Ernährung und Suchtmittelkonsum. Volkshochschulen, Bildungsstätten oder Vereine bieten vielfach Gesundheitskurse an. Unter www.barmer.de/a000052 gibt es die Möglichkeit, bundesweit nach zertifizierten Gesundheitskursen zu suchen.

Persönliche Beratung und digitale Angebote

Mittlerweile können BARMER-Versicherte wählen, ob sie ihre Angelegenheiten online erledigen oder in der Geschäftsstelle vorbeischauen. „Über alle Altersgruppen hinweg steigt die Nutzung unserer digitalen Angebote. Selbst den Impfpass oder das Zahnbonusheft können unsere Versicherten per App führen,“ sagt Sander. Dennoch sei es der BARMER wichtig, dem Wunsch nach persönlicher Beratung gerecht zu werden. „Wenn es um komplexere Angelegenheiten geht, wie die richtige Versorgung für pflegebedürftige Angehörige, bevorzugen viele unserer Versicherten das persönliche Gespräch“, so Sander. Neben der Kundenberatung steht die BARMER-Geschäftsstelle in engem Kontakt mit den Firmen in der Region. Hier führen Expertinnen und Experten der BARMER Gesundheitstage durch oder helfen beim Onboarding internationaler Fachkräfte.

Kontakt für die Presse:

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de