Hannover, 13. November 2019 – Seit 2015 haben (teil)stationäre Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit, Anträge zur Förderung von Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung für Bewohner*innen im Sinne des Präventionsgesetzes §5 SGB XI zu stellen. Sensible und tabubehaftete Themen wie beispielsweise Gewaltprävention oder Sexualität werden dabei nur selten in den Blick genommen. Dabei spielen sie im Pflegealltag eine große Rolle und haben sowohl für die Gesundheit der Bewohner*innen bzw. Tagesgäste als auch für die Beschäftigten eine hohe Relevanz. Wem kann es gut gehen, wenn sie oder er Angst haben muss, beschimpft, beleidigt oder verletzt zu werden? Wer kann sich ohne Zärtlichkeiten oder Nähe zu vertrauten Menschen wohl fühlen? „Genau hier setzt das dreijährige, von der Barmer Niedersachsen und Bremen geförderte Projekt Wohl.Fühlen – Gewaltprävention und sexuelle Selbstbestimmung in (teil)stationären Pflegeeinrichtungen an“, sagt Barmer Landesgeschäftsführerin Heike Sander. Sechs Einrichtungen werden von der LVG & AFS Nds. e. V. und pro familia Niedersachsen e. V. dabei unterstützt, gemeinsam mit ihren Bewohner*innen und Tagesgästen, den Angehörigen und den Mitarbeiter*innen aller Arbeitsbereiche gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen zur sexuellen Selbstbestimmung und Gewaltprävention zu entwickeln und umzusetzen. Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird das Vorgehen in den Einrichtungen von der Hochschule Fulda, University of Applied Sciences.
Gewaltprävention und sexuelle Selbstbestimmung
Die Auftaktveranstaltung am 29. November 2019, ab 9:30 Uhr im Hanns-Lilje-Haus in Hannover möchte über das Projektvorhaben informieren, für die Themen sensibilisieren und zum fachlichen Austausch anregen. Welche Relevanz haben Gewaltprävention und sexuelle Selbstbestimmung in der Realität von Pflegeeinrichtungen? Wo werden Ansatzpunkte für Maßnahmen gesehen und wie können diese konkret gestaltet werden? Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter*innen aus Pflegeeinrichtungen, Verbänden der freien Wohlfahrt und privaten Trägerorganisationen, Pflegekassen, Pflegeschulen, Hochschulen in Niedersachsen und Bremen sowie weitere Interessierte. Die Teilnahmegebühr beträgt 25 Euro. Anmeldeschluss ist der 15. November 2019. Anmeldungen werden nur schriftlich über das Anmeldeformular unter www.gesundheit-nds.de