Die Corona-Pandemie hat in Niedersachsen für einen Rückgang bei der Inanspruchnahme der Gesundheits-Check-Ups gesorgt. Das zeigen Auswertungen von Abrechnungsdaten des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg). Demnach war in den Jahren 2022 und 2021 nur jeweils etwa jede und jeder Fünfte in Niedersachsen beim Gesundheits-Check.
Im Jahr 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, nutzten nur knapp 13 Prozent die Vorsorgeuntersuchung, die gesetzlich Versicherten ab 35 alle drei Jahre in Anspruch nehmen können. In den Jahren vor der Pandemie lag die Quote bei jeweils rund 25 Prozent. Am häufigsten gingen zuletzt die Menschen in Berlin, im Saarland sowie in Bremen zum Check-Up, die Vorsorgemuffel leben in Baden-Württemberg und Bayern.
BARMER ruft zur Vorsorge auf
„Gehen Sie nicht erst krank zur Ärztin oder zum Arzt, sondern nutzen Sie die Angebote zur Früherkennung. Viele Krankheiten schleichen sich zunächst ohne Beschwerden ins Leben, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Erste Anzeichen vieler Erkrankungen können bei regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen rechtzeitig erkannt werden. Wer während der Corona-Pandemie oder generell auf Vorsorgetermine verzichtet hat, sollte diese wichtigen Untersuchungen nachholen“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER Niedersachsen/Bremen.
Alle drei Jahre zur Vorsorge
Der Gesundheits-Check ab 35 beinhaltet ein ärztliches Vorgespräch, die sogenannte Anamnese. Darin geht es um eventuell vorhandene Beschwerden, chronische Erkrankungen oder Krebsfälle in der Familie sowie um den individuellen Impfschutz. Darüber hinaus thematisiert der Arzt beziehungsweise die Ärztin Ernährungsgewohnheiten, Sport und Bewegung sowie Alkohol- und Nikotinkonsum. Im Anschluss erfolgen verschiedene Untersuchungen wie das Abhören von Herz und Lunge, das Messen von Puls und Blutdruck sowie das Beurteilen des Bewegungsapparats, der Haut, und der psychischen Verfassung. Zusätzlich werden Blut und Urin untersucht. Gesetzlich Versicherte zwischen 18 bis 34 Jahren können diesen Check-Up einmalig in Anspruch nehmen, ab 35 dann alle drei Jahre.