Gesundheitsprobleme der Berufsstarter
Hannover (15.12.2016)
Bluthochdruck, Rückenschmerzen und Depressionen machen sich schon bei Berufseinsteigern bemerkbar. So leiden laut Barmer GEK Gesundheitsreport schon 36 Prozent der 16- bis 30-Jährigen an Muskel-Skelett-Erkrankungen, 16 Prozent schmerzt explizit der Rücken. Knapp ein Viertel der 16- bis 30-Jährigen bekam mindestens einmal eine psychische Erkrankung diagnostiziert. „Viele Unternehmen unterschätzen die gesundheitlichen Probleme ihrer jungen Mitarbeiter, da die Älteren in der Regel länger krankheitsbedingt ausfallen. Doch Diagnosen wie Bluthochdruck und Rückenschmerzen, die wir schon heute bei den Jungen feststellen, können in einigen Jahren ernsthafte Folgeerkrankungen mit langen Fehlzeiten verursachen“, sagt Barmer GEK Landesgeschäftsführerin Heike Sander.
Die „Generation Z“ als Chance für die Betriebe
Auffällig ist, dass die ab 1990 Geborenen, die „Generation Z“, von gesundheitlichen Beschwerden tendenziell weniger betroffen sind als die Über-30-Jährigen. Prof. Dr. Christian Scholz von der Universität des Saarlandes führt das auf das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein der Generation Z zurück, die durch ihren Lebensstil Stress zum Teil kompensieren kann. Unsere Arbeitswelt ist geprägt von Stress, physischer und mentaler Überforderung. Hier tritt die „Generation Z“ als vielversprechender Akteur auf, denn die ab 1990 Geborenen trennen klar zwischen Beruf- und Privatleben, gehen aber dennoch in beidem auf, nutzen Zeit effektiver, um so Stress zu reduzieren und die Lebensqualität erhöhen. „Die Generation Z kann als ein unbewusstes, automatisches betriebliches Gesundheitsmanagement betrachtet werden“, so Prof. Dr. Christian Scholz. Doch statt das zu nutzen orientiere sich die Industrie noch an der Vorgängergeneration Y, setzt auf Großraumbüros, Desksharing und Vertrauensarbeitszeit – was die Generation Z ablehnt. „Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es aber unausweichlich, sich mit den Bedürfnissen der Generation Z auseinanderzusetzen, und letztlich auch vielversprechend. Denn sie hat ein positives Verhältnis zur eigenen Gesundheit und kann das im Betrieb leben und weitergeben“, so Scholz.
Die Gesundheitsreporte zum Download unter www.barmer.de/f000061