Hannover (15.09.2016) Nur gut die Hälfte der Niedersächsinnen folgte im vergangenen Jahr der Einladung zum Mammographie-Screening. Im Bundesdurchschnitt waren es 55 Prozent. Die Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten, aber auch einen Krebsverdacht liefern, der sich später als falsch herausstellt. "Frauen sollten sich die Zeit nehmen und sich umfassend über die Vor- und Nachteile informieren, ob sie das bundesweit für alle Frauen ab dem 50. Lebensjahr angebotenen Mammographie-Screening in Anspruch nehmen möchten oder nicht", sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK. Die Kasse bietet auf ihrer Website ein interaktives Informationsprogramm zum Mammographie-Screening an, das bei der Entscheidung hilft.
Interaktiv zur Entscheidung
Das Mammographie-Screening ist bislang die einzige wirksame Methode zur Brustkrebs-Früherkennung für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Diese werden alle zwei Jahre zur Teilnahme am Mammographie-Screening eingeladen. Dabei werden die Brüste aus zwei Perspektiven geröntgt, einmal von oben nach unten und von der Mitte zur Seite. Die Ergebnisse werden von zwei unabhängigen Ärzten bewertet. Ist der Befund unklar oder verdächtig, werden Frauen zu weiteren Untersuchungen eingeladen. Studien zufolge werden von 1.000 Frauen, die über zehn Jahre am Screening teilnehmen, ein bis zwei vor dem Tod durch Brustkrebs gerettet. Jedoch erhalten von den 1.000 Frauen auch fünf bis sieben eine Überdiagnose und in deren Folge unnötige Behandlungen. Damit sich Frauen genau informieren und entsprechend für oder gegen das Mammographie-Screening entscheiden können, hat die Barmer GEK gemeinsam mit der Universität Bielefeld eine Online-Entscheidungshilfe entwickelt. Sie besteht aus einem Informationsteil, der darstellt, was das Screening leisten kann und wo die Vor- und Nachteile liegen. Im zweiten Teil können die vermittelten Fakten persönlich bewertet werden, um so zu einer eigenen Entscheidung zu kommen.