Hannover, 8. Juli 2021 – Protonenpumpen-Hemmer sind Säureblocker, die im Magen die Säurebildung vermindern. Sie werden bei Magengeschwüren oder starkem Sodbrennen eingesetzt – und immer häufiger auch bei Stress oder Schmerzmitteln. Eine langfristige Einnahme ist jedoch oft unnötig und birgt Risiken. Bei der Verordnung von Magensäureblockern ist nach den massiven Anstiegen über viele Jahre hinweg eine Trendwende erreicht. Im Jahr 2019 verordneten Ärztinnen und Ärzte über 1,2 Millionen Niedersächsinnen und Niedersachsen mindestens einmal sogenannte Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI), die vor allem gegen Sodbrennen, Magenentzündungen und -geschwüren helfen. Das sind rund 90.000 Betroffene oder sieben Prozent weniger als noch im Jahr 2016, aber immer noch 89 Prozent mehr als im Jahr 2006 mit 719.000 Betroffenen. Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. „Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, dass nicht mehr so viele Patientinnen und Patienten Magensäureblocker verordnet bekommen. Hier scheint die kritische öffentliche Debatte über PPI endlich zu wirken. Denn deren langfristiger Einsatz kann das Osteoporose-Risiko erhöhen sowie Nierenerkrankungen, Magnesiummangel und Darminfektionen fördern“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen. Unter dem Strich würden aber immer noch zu viele Magensäureblocker verschrieben. Die hohen Verordnungsraten blieben rein medizinisch oder demografisch nicht erklärbar.
Kontakt für die Presse:
Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de