Zu sehen auf diesem Bild ist eine Zahnbehandlung durch einen Zahnarzt bei einer Patientin.
Pressemitteilung 2024

Kurz vor dem Verbot: Deutliche regionale Unterschiede bei Amalgamfüllungen

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Hannover, 19. Dezember 2024 – Der aktuelle BARMER-Zahnreport zeigt: Der Einsatz von Amalgamfüllungen in Deutschland variiert erheblich je nach Region. In Niedersachsen erhält eine von 36 Personen mit schadhaften Zähnen eine Amalgamfüllung. In Mecklenburg-Vorpommern ist es hingegen jede 11. Person, während in Baden-Württemberg nur jede 97. Person betroffen ist. Ab Januar 2025 tritt das Amalgamverbot der Europäischen Union in Kraft. 

Große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Die Analyse für das Jahr 2023 zeigt die regionale Spannweite: In Niedersachsen lag der Anteil von Amalgam in Seitenzahnfüllungen bei 3,2 Prozent. Baden-Württemberg hatte mit etwa 1,2 Prozent den niedrigsten Anteil, während Mecklenburg-Vorpommern mit 11,2 Prozent den höchsten verzeichnete.

„Über Amalgam als Füllungsmaterial wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Die gute Nachricht für Versicherte ist, dass es andere hochwertige und zuzahlungsfreie Alternativen gibt“ erklärt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen. Der neue gesetzliche Anspruch auf eine zuzahlungsfreie Versorgung ohne Amalgam müsse jedoch auch in den Praxen klar und unmissverständlich kommuniziert werden.

Amalgamanteil in der Region Hannover am geringsten, in Salzgitter am höchsten

Innerhalb Niedersachsen zeigen sich ebenfalls deutlich Unterschiede. Während in der Region Hannover nur rund 0,8 Prozent der Patientinnen und Patienten eine Amalgamfüllung in den Seitenzähnen erhielten, lag der Anteil in der Stadt Salzgitter mit rund 5,8 Prozent deutlich über dem Landesschnitt (3,2 Prozent). Ähnlich hohe Werte sind im Landkreis Goslar (5,1 Prozent) und im Landkreis Lüchow-Dannenberg (4,8 Prozent) zu beobachten.

Jede sechste Praxis in Niedersachsen nutzt noch Amalgam

Die Daten der BARMER zeigen auch, dass etwa 17 Prozent der Zahnarztpraxen in Niedersachsen im Jahr 2023 mindestens eine Amalgamfüllung abgerechnet haben. Rund 83 Prozent der Praxen im Land arbeiten ausschließlich mit alternativen Füllungsmethoden und gelten somit als „amalgamfrei“. Sander betont: „Diese Entwicklung zeigt, dass viele Praxen proaktiv auf die bevorstehenden Änderungen reagieren und ihren Patientinnen und Patienten alternative Versorgungsoptionen anbieten“. Im Bundesvergleich variiert der Anteil der Praxen, die laut BARMER Zahnreport noch Amalgam verwenden, erheblich: Während in Baden-Württemberg lediglich 8,3 Prozent der Praxen Amalgam nutzten, lag dieser Wert in Mecklenburg-Vorpommern bei 48,2 Prozent.

Kontakt für die Presse:

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de