Hannover, 24. Januar 2022 – In Niedersachsen ist ausgerechnet die Berufsgruppe der Krankenpflegenden besonders häufig krankgeschrieben. Wie aus dem Barmer-Gesundheitsreport hervorgeht, nimmt Niedersachsen mit 130 Krankschreibungen je 100 Versicherten den negativen Spitzenplatz im Ländervergleich im Norden ein. „Der Pflegeberuf ist in der Realität ein anspruchsvoller Job. Schwere physische und psychisch belastende Tätigkeiten gerade unter den verschärften Bedingungen in der Pandemie führen zu häufigen Erkrankungen“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Auf rund 28,5 Krankentage kämen die Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger im Land durchschnittlich. In Bremen fehlten die Beschäftigten in den Berufen der Krankenpflege an insgesamt 25,8 Arbeitsunfähigkeitstagen im Jahr 2020, in Schleswig-Holstein kämen 27,7 und in Mecklenburg-Vorpommern 27,4 Fehltage zusammen.
Rückenleiden als häufigste Diagnose
Etwa ein Viertel (25,9 Prozent) der Arbeitsunfähigkeitstage sei auf Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen. Etwa ein Fünftel (21,5 Prozent) resultiere aus psychischen Belastungen und knapp jeder zehnte Ausfall (10,3 Prozent) hätte eine verletzungsbedinge Ursache. „Wir müssen die Pflegerinnen und Pfleger dabei unterstützen, sich gesund zu erhalten. Sport und Bewegung sind beispielsweise zentrale Themen, um Rückenleiden und anderen Erkrankungen des Bewegungsapparats vorzubeugen“, so Sander. Gesundheitsförderung sei aber immer auch eine Aufgabe des Arbeitgebers. Fragen nach gesunden Mahlzeiten für den Schichtbetrieb und Gesundheitskursen vor Ort oder online zu Rückenübungen oder Stressbewältigung wären dabei erste Ansätze.