Das Bild zeigt eine Person, die sich vor Schmerz an den Nacken fässt.
Pressemitteilung 2023

Immer mehr Menschen in Niedersachsen leiden unter Migräne

Lesedauer unter 2 Minuten

Hannover, im August 2023 - In Niedersachsen und Bremen leiden immer mehr Menschen unter Migräne. Das geht aus einer Analyse der Krankenkasse Barmer hervor. „Migräne ist die häufigste Kopfschmerzform, über 400.000 Menschen in Niedersachsen, 5,3 Prozent waren 2021 mit dieser Diagnose in ärztlicher Behandlung. Im Jahr 2012 waren es noch 4,2 Prozent, wir verzeichnen also einen Anstieg um ein Viertel innerhalb von zehn Jahren“, so Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. In Bremen sei die Zahl der Betroffenen von 3,7 auf 4,8 Prozent angestiegen. Die meisten Patientinnen und Patienten seien zwischen 50 und 59 Jahre alt, 6,6 Prozent der Altersgruppe in Niedersachsen und 6,0 Prozent in Bremen. Frauen mit 7,8 Prozent in Niedersachsen und 7,3 Prozent in Bremen weit häufiger betroffen als Männer, von denen 2,7 Prozent in Niedersachsen und 2,3 Prozent in Bremen im Jahr 2021 mit Migräne behandelt wurden. Die Migräneattacken seien häufig einseitig pulsierend-pochend und nehmen bei körperlicher Aktivität zu. Fast immer litten die Betroffenen unter Appetitlosigkeit, etwa 80 Prozent zusätzlich unter Übelkeit, etwa die Hälfte unter Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit.

Möglichkeiten der Migräneprophylaxe

Um Migräne vorzubeugen, gebe es verschiedene Möglichkeiten, die mit dem Arzt besprochen werden sollten. „Prophylaktische Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken verringern. Von einer Wirksamkeit der vorbeugenden Therapie spricht man, wenn die Anfallshäufigkeit um mindestens 50 Prozent reduziert wird“, erklärt Sander. Zum Einsatz könnten nach ärztlicher Verordnung beispielsweise Medikamente wie Betablocker kommen. Ergänzt werden sollte die medikamentöse Therapie unbedingt durch nichtmedikamentöse Verfahren. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie könnten Betroffene beispielsweise lernen, in Belastungssituationen auf die Signale des Körpers zu hören. Empfohlen werde auch ein Entspannungstraining, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, die Migräne-Patienten möglichst täglich 15 bis 20 Minuten durchführen sollten.

Sport als Vorsorgemaßnahme

„Als vorbeugende Maßnahme gegen Migräne wird auch regelmäßiger Ausdauersport empfohlen. Dabei sollte Leistungsdruck aber unbedingt vermieden werden“, betont Sander. Generell hilft ein ausbalancierter Lebensstil mit einem regelmäßigen Tagesablauf, also auch regelmäßigen Schlaf- und Wach- sowie festen Essenszeiten. Wer seine persönlichen auslösenden Faktoren für Migräne kennt, sollte versuchen, diese zu meiden. Häufig gehört dazu Stress. Aber auch Schlafmangel oder zu viel Schlaf, hormonelle Schwankungen, Lärm, Hunger oder Wetterumschwünge können Migräne auslösen. Sander rät daher zu einem Kopfschmerztagebuch, anhand dessen man seine persönlichen Risikofaktoren leichter erkennen und vermeiden kann.

Kontakt für die Presse:

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de