Hannover, 14. Februar 2018 – Keuchhusten ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege und sehr ansteckend. Durch langanhaltende Hustenattacken ist die Erkrankung mit großem Leidensdruck für die Patienten verbunden. Obwohl eigentlich allgemein als Kinderkrankheit angesehen, erkranken auch immer mehr Erwachsene. „Die Fallzahlen steigen: Wurden dem Robert-Koch-Institut im Jahr 2016 in Niedersachsen noch 1.827 Fälle gemeldet, waren es im vergangenen Jahr bereits 2.052 Betroffene“, berichtet Barmer Landesgeschäftsführerin Heike Sander. In Bremen sank dagegen die Anzahl der Keuchhusten-Meldungen, von 175 auf 125 Fälle.
Schwere bakterielle Infektionskrankheit
Keuchhusten ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege, die durch den Erreger Bordetella pertussis hervorgerufen wird. Keuchhusten kann sich über mehrere Wochen bis Monate hinziehen. Vor allem für Neugeborene und Säuglinge kann Keuchhusten lebensbedrohlich sein. Charakteristisch ist "keuchender" Husten, begleitet von zähem Auswurf bis hin zu Erstickungsanfällen. Mit starkem Husten versucht der Körper vergeblich, die erkrankten Atemwege zu reinigen. Auch wenn der Keuchhusten-Erreger erfolgreich bekämpft wurde, bessern sich die Symptome erst, wenn sich das Gewebe wieder regeneriert hat. Eine Pertussis-Erkrankung dauert deshalb mitunter Wochen bis Monate.
Impfung bleibt der beste Schutz
Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung gegen Pertussis im Alter von 2, 3 und 4 Monaten, eine weitere im Alter zwischen 11 und 14 Monaten sowie jeweils eine Auffrischungsimpfung mit 5 bis 6 Jahren und zwischen 9 und 17 Jahren. Die Auffrischungsimpfungen erfolgen mit dem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis. Erwachsene sollten sich einmalig gegen Pertussis impfen lassen, und zwar mit der nächsten Auffrischungsimpfung gegen Tetanus und Diphtherie (evtl. zusätzlich gegen Kinderlähmung). "Auf einen möglichen Kollektivschutz sollte sich niemand verlassen oder hoffen, dass die Erkrankungswellen vor den Landes- oder Stadtgrenzen Halt machen. Eine Impfung ist und bleibt der beste Schutz", so Sander. Denn die Erkrankungsfälle unter Erwachsenen nehmen zu: Lag 1995 das Durchschnittsalter der Pertussis-Erkrankten noch bei 15,1 Jahr, stieg es bis 2008 auf 41,7 Jahre. Der Grund dafür ist, dass mit zunehmendem Alter der Impfschutz nachlässt. „Viele Erwachsene lassen sich aber nicht wie empfohlen erneut impfen“, so Sander. Die Infektion mit Bordetella pertussis verursacht Gewebeschäden im Atemwegsbereich. Diese Gewebeschäden begünstigen Infektionen mit Bakterien. Mögliche Folgen sind Lungen- oder Mittelohrentzündungen. Weitere mögliche Komplikationen sind Krampfanfälle, Blasenschwäche, Rippenbrüche, Pneumothorax (hier können Teile des Lungenflügels nicht mehr richtig Luft ansaugen) und Leistenbruch.
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