Pressemitteilungen aus Niedersachsen und Bremen

Hälfte der Mädchen ohne Impfschutz gegen HPV

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Hannover, 11. September 2019 – Eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) zählt zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und gilt als Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs.  Seit April 2016 steht für die HPV-Impfung ein Impfstoff zu Verfügung, der gegen neun verschiedene Virustypen schützt. Der Barmer-Arzneimittelreport 2019 zeigt, dass mehr als ein Drittel der Mädchen nicht gegen HPV geimpft wurde und dass 12,3 Prozent der Mädchen zwar eine erste Impfung, aber keine vollständige Immunisierung gegen HPV erhalten. „Fast die Hälfte der bei der Barmer versicherten Mädchen dieser Alterskohorte hat damit keinen Impfschutz gegen HPV-Infektionen. In Niedersachsen sind 52,8 Prozent der Betroffenen geimpft, in Bremen allerdings nur 42,6 Prozent“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Kasse in Niedersachsen und Bremen.

Vollständigkeit der HPV-Impfung nach Bundesländern bei Mädchen

HPV-Impfquote, dargestellt in den einzelnen Bundesländern


Fast 1.600 Todesfälle jedes Jahr

Eine Infektion mit HPV verläuft je nach verursachendem Virustyp unbemerkt, verursacht keine Beschwerden und heilt von selbst aus. Einige Virustypen können Feigwarzen verursachen, andere neben Gebärmutterhalskrebs auch Peniskrebs oder Analkrebs hervorrufen. Jährlich erkranken 4.600 Frauen in Deutschland am Zervixkarzinom, das für 1.600 Todesfälle jedes Jahr verantwortlich ist. Der deutsche Wissenschaftler Harald zur Hausen erhielt 2008 für seine Forschung zur HPV-Impfstoff-Entwicklung den Nobelpreis für Medizin. Da die Impfung vor einer Infektion mit bestimmten HPV-Typen, die Krebs auslösen können, schützt und auch die Zahl von Krebsvorstufen senkt, spricht vieles dafür, dass die HPV-Impfung langfristig auch vor Gebärmutterhals-, Penis- oder Analkrebs schützen kann. „Neben den direkten Vorteilen für die geimpften männlichen Jugendlichen kann die Impfung auch zur Herdenimmunität beitragen, was insbesondere in Anbetracht der niedrigen Impfrate bei Mädchen in Deutschland äußerst sinnvoll ist“, so Sander.

Weitere Informationen unter www.barmer.de/s000099