Hannover, 11. Januar 2022 – Eine Hausstauballergie entwickelt sich meist im Kindes- und Jugendalter. Nicht der Hausstaub an sich verursacht Beschwerden wie Niesen, sondern Allergene, die sich vor allem im Kot von Hausstaubmilben befinden. Die winzigen Kotpartikel verbreiten sich durch den Hausstaub. Zur Behandlung gibt es verschiedene Medikamente. Nach einer Barmer-Auswertung sind über 700.000 Menschen im Land mit einer Hausstauballergie in ärztlicher Behandlung. „Neun Prozent der Niedersachsen leiden an einer Hausstauballergie, davon 8,6 Prozent der Männer und 9,6 Prozent der Frauen“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Menschen mit einer Hausstauballergie hätten das ganze Jahr über Beschwerden wie Niesen und eine laufende Nase. Bei allergischen Reaktionen der oberen Atemwege spreche man auch von allergischem Schnupfen oder einer allergischen Rhinitis.
Welche Symptome bei einer Hausstauballergie auftreten
Menschen mit einer Hausstauballergie müssten häufig niesen, ihre Nase laufe oder sei verstopft. Bei starken Beschwerden fühlten sich viele zudem schlapp und müde. Die Augen könnten tränen und jucken, die Augenlider anschwellen. Es könne auch zu asthmatischen Beschwerden wie Husten, pfeifender Atmung und Kurzatmigkeit kommen. Im Vergleich zu einer Pollenallergie (Heuschnupfen) seien die Symptome bei einer Hausstauballergie meist weniger stark, treten dafür aber das ganze Jahr über auf. Nachts und morgens dürften die Beschwerden meist am stärksten sein, da sich in Matratzen, Kissen, Decken und Bettbezügen besonders viele Hausstaubmilben befinden.
Immunsystem antwortet
Allergische Beschwerden entstehen, wenn der Körper auf bestimmte, normalerweise harmlose Substanzen überempfindlich reagiere. Das Immunsystem antworte auf solche Substanzen (Allergene) mit einer Kettenreaktion: Zuerst bilde es Antikörper gegen das Allergen, die sich an bestimmte Zellen binden. Komme es zu einem erneuten Kontakt mit dem Allergen, könnten diese Zellen chemische Stoffe wie Histamin freisetzen. Diese Stoffe lösen dann allergische Reaktionen aus wie Niesen oder Augenjucken. Keine Wohnung sei frei von Hausstaubmilben. Sie finden sich im Bett, in Teppichböden, Polstermöbeln oder Vorhängen. „Hausstaub ist fast unvermeidlich. Wird Staub aufgewirbelt, zum Beispiel durch einen Luftzug oder das Ausschütteln von Bettdecken, verteilt er sich in der Luft und wird zusammen mit den enthaltenen Allergenen eingeatmet“, so Sander. Ein erhöhtes Risiko für Allergien sei manchmal familiär bedingt. Umgebungsfaktoren wie Luftverschmutzung und Zigarettenrauch könnten Allergien ebenfalls begünstigen.
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