Hannover, 15. November 2019 – Die vergangene Grippesaison verlief im Vergleich zum Vorjahr zwar deutlich schwächer, führte in Niedersachsen aber immer noch zu einer hohen Anzahl an Erkrankungsfällen. In der niedersächsischen Grippesaison 2018/2019 standen rund 11.090 dem Robert-Koch-Institut gemeldete Grippekranke über 18.000 in der Grippesaison 2017/2018 gegenüber. In Bremen sank die Zahl von 574 auf 391. Aber um gegen die nächste Influenzawelle bestmöglich gewappnet zu sein, sollten sich besonders gefährdete Risikogruppen zeitnah impfen lassen. „Im Vorfeld lässt sich nie genau sagen, wie schwer eine Grippesaison verläuft. Wer besonders gefährdet ist, sollte sich jetzt gegen die Grippe impfen lassen. Das ist ein effektiver Schutz und kann Leben retten“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Bis ein ausreichender Impfschutz aufgebaut sei, benötige der Körper etwa zwei Wochen. Daher solle man die Impfung nicht auf die lange Bank schieben, der November sei noch ein guter Monat.
Impfung vor allem für Risikogruppen ratsam
Eine Grippe sei keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung, die den Betroffenen über Tage oder sogar Wochen ans Bett fesseln könne. Der Erkrankte leide oft an plötzlich auftretendem hohem Fieber, trockenem Husten sowie starken Kopf- und Gliederschmerzen. „Allen voran Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke sowie Schwangere und Beschäftigte mit viel Publikumsverkehr haben ein erhöhtes Risiko für einen besonders schweren Grippeverlauf“, sagt Sander. Auch für Personen, die täglich mit vielen Menschen in Kontakt kämen und dadurch ein erhöhtes Ansteckungsrisiko hätten, sei die Grippeschutzimpfung empfohlen. Hierzu gehörten etwa Klinikmitarbeiter oder Arbeitnehmer in Pflegeeinrichtungen und im Einzelhandel, die sich entsprechend schützen könnten.
Vom Ei zum Serum: wie der Vierfach-Schutz entsteht
Rund 500 Millionen Eier werden jedes Jahr benötigt, um den aktuellen Impfstoff gegen die „echte“ Grippe (Influenza) herzustellen. Dabei wird in das Hühnereiweiß eine sogenannte Saatgut-Lösung gespritzt, welche die derzeit zirkulierenden Virenstämme enthält, die von Expertinnen und Experten der Weltgesundheitsorganisation bestimmt wurden. Die Eier werden dann maschinell bebrütet, damit sich die Erreger schnell milliardenfach vermehren können. Die so gewonnenen Viruspartikel werden schließlich mit dem Hühnereiweiß abgesaugt, unter Einfluss von Hitze oder Chemikalien deaktiviert und im Anschluss zur Produktion des (Tot-)Impfstoffes verwendet. Dabei reicht ein Ei in der Regel für eine Impfdosis. Die Barmer zahlt selbstverständlich den neuen Vierfach-Schutz.
Digitaler Impfplaner der Barmer erinnert an Grippeschutzimpfung
Eine Grippeschutzimpfung müsse man jedes Jahr neu vornehmen, da der Impfstoff jährlich angepasst werde. Wer nicht nur die Grippeschutzimpfung, sondern auch keine weitere Impfung verpassen wolle, könne auch den digitalen Impfplaner als Teil der Barmer-App zur Erinnerungsstütze nutzen. Der Impfplaner helfe, den Überblick über den aktuellen Impfstatus zu behalten, warne vor drohenden Impflücken und weise zudem automatisch auf anstehende Impfungen hin. Der Digital-Helfer basiere auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission.