Hannover, 16. April 2020 – Magenschleimhautentzündungen sind weit verbreitet. Magenschmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit, manchmal mit Erbrechen, Aufstoßen, Appetitlosigkeit oder ein aufgeblähter Bauch quälen die Menschen. „Laut aktuellem Barmer-Arztreport mussten sich 8,7 Prozent der Niedersachsen und 7,8 Prozent der Bremer 2018 mit dieser Erkrankung ärztlich behandeln lassen“, so Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Kasse in Niedersachsen und Bremen. Übrigens: Die Männer erhalten die Diagnose öfter als die Frauen. In Niedersachsen sind 9,1 Prozent betroffen, in Bremen 8,0 Prozent. Bei den Bremerinnen leiden 7,7 Prozent an einer Magenschleimhaut, unter den Niedersächsinnen sind es 8,2 Prozent.
Gastritis durch Bakterien verursacht
Die Magenschleimhaut schützt die Magenwand vor Säure und Krankheitserregern. Wenn die schützende Schleimhautschicht gereizt oder geschädigt wird, kann sie sich entzünden. Dauert die Entzündung längere Zeit an, kann es zu Verletzungen der Magenwand und einem Magengeschwür kommen. Meistens wird eine Magenschleimhautentzündung, auch Gastritis genannt, durch bestimmte Bakterien oder die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln verursacht. Es gibt zwei Formen von Gastritis, die akute und die chronische. Eine akute Gastritis löst meist deutlich spürbare Magen-Darm-Beschwerden aus, die aber in der Regel nach ein paar Tagen von selbst wieder abklingen. Eine chronische Gastritis kann auch unbemerkt bleiben. Manchmal wird sie erst entdeckt, wenn Komplikationen wie Magengeschwüre auftreten. Ein Magen- oder Zwölffingerdarm-Geschwür kann zu ernsthaften Komplikationen wie Blutungen führen. Wenn eine Gastritis chronisch wird und die Schleimhaut dauerhaft entzündet ist, kann sich auch eine Blutarmut entwickeln. Sehr selten entsteht ein bösartiger Tumor.
Wie wird eine Magenschleimhautentzündung behandelt?
Wer an sich beobachtet, dass Stress, Alkohol oder Nikotin Einfluss auf die Beschwerden haben, kann versuchen, die Ernährung umzustellen, auf Alkohol zu verzichten, das Rauchen aufzugeben und für mehr Entspannung im Alltag zu sorgen. Wenn eine Anpassung des Lebensstils nicht ausreicht, um die Symptome zu lindern, kommt eine medikamentöse Behandlung, beispielsweise mit sogenannten Protonenpumpenhemmern, die die Bildung von Magensäure verhindern, infrage.
Mehr zum Thema unter www.barmer.de/s000826