Hannover, 6. März 2020 – Die Auswertung des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports zeigt, dass 56,2 Prozent der Versicherten in Niedersachsen 2018 mindestens einmal aufgrund einer Krankheit arbeitsunfähig waren. 2017 waren es noch 55,5 Prozent. „Dabei haben Frauen mit 58,4 Prozent (2017: 57,8 Prozent) wieder eine höhere Arbeitsunfähigkeitsquote als Männer mit 54,3 Prozent (2017: 53,8 Prozent) informiert Heike Sander, Landesgeschäftsführerin in Niedersachsen anlässlich des Weltfrauentages am 8. März. Die Arbeitsunfähigkeitsquote kennzeichnet den Prozentanteil der Versicherten mit mindestens einer Krankschreibung innerhalb eines Kalenderjahres. Im Jahresschnitt waren Frauen insgesamt 19,6 Tage (2017: 19,2 Tage) krankgeschrieben, die Männer 17,8 Tage (2017: 17,0 Tage). Der Krankenstand betrug 5,4 Prozent bei den Frauen und 4,9 Prozent bei den Männern (2017: 5,3 Prozent und 4,8 Prozent).
Stärkere Belastung
„Dieser Befund lässt sich damit erklären, dass in den Berufen mit generell hohen Krankenständen wie Krankenpflegepersonal, Sozialarbeit und im Verkauf meistens Frauen beschäftigt sind“, so Sander. Außerdem blieben Frauen auch aufgrund von Erkrankungen ihrer Kinder zwangsläufig häufiger zu Hause als die Männer. „Verständnis für diesen privaten Rollenkonflikt finden sie im Betrieb häufig leider immer noch nicht“, beklagt Sander: „Viele Vorgesetzte wollen von diesen privaten Sorgen nicht belästigt werden“. Generell sind berufstätige Frauen stärker belastet als die Männer. Der Grund: Sie tragen neben ihrer beruflichen Tätigkeit oft auch immer noch die alleinige Last des Haushalts, der Betreuung der Kinder bei den Schulaufgaben und der Behördengänge.