Hannover, 22.03.2017. Die Barmer stellt einen beunruhigenden Anstieg bei Essstörungs-Diagnosen in Niedersachsen fest. Zwischen den Jahren 2011 und 2015 sind Essstörungen bei Barmer-Versicherten im Land um knapp 20 Prozent von rund 3.900 Fällen auf über 4.500 Fälle gestiegen. In Bremen ist die Anzahl der Betroffenen mit 270 übrigens stabil geblieben. „Bleibt eine Störung über einen längeren Zeitraum unbehandelt, können schwere körperliche Schäden, wie Nierenversagen oder Osteoporose die Folge sein“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Kasse in Niedersachsen und Bremen. Angesichts der steigenden Fallzahlen von Magersucht und Ess-Brech-Sucht fordert sie mehr Aufmerksamkeit in Elternhäusern, Schulen und Vereinen gegenüber gefährdeten Jungen und Mädchen und mehr Aufklärung über Beratungs- und Behandlungsangebote.
Dunkelziffer liegt höher
„Die Dunkelziffer von Essstörungen dürfte weit höher liegen, da sie zunächst oft nicht erkannt werden“, sagt Sander. „Es gehört zu den Merkmalen einer Essstörung dazu, dass die Betroffenen verleugnen, Probleme zu haben und keine Einsicht haben, dass sie krank sind und professionelle Hilfe benötigen.“ Informationen zu Essstörungen und Broschüren für Multiplikatoren, Eltern und Jugendliche mit Hinweisen zur Erkennung von Essstörungen und Tipps für den Umgang mit Betroffenen bietet die Barmer online an: www.barmer.de/s000509