Hannover, 2. August 2022 – Der weiter anhaltende Aufwärtstrend bei den Corona-Infektionen zeigt sich immer deutlicher auch bei den Krankschreibungen in Niedersachsen und Bremen. Nach einem Tiefstand von 78 Arbeitsunfähigen je 10.000 Barmer-Versicherte in der 23. Kalenderwoche (5. bis 11 Juni) stieg die Zahl in Niedersachsen innerhalb von nur fünf Wochen bis zur 28. Kalenderwoche (10. bis 16. Juli) um 187 Prozent auf 224 Beschäftigte je 10.000 Barmer-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld, die wegen einer Sars-Cov-2-Infektion krankgeschrieben waren. In Bremen stiegen die vergleichbaren Werte von 68 auf 188 Beschäftigte je 10.000 Barmer-Versicherte, was einer Steigerung um 177 Prozent entspricht. „Neben stark ansteigenden Krankmeldungen wegen einer Corona-Erkrankung sehen wir diesen Trend auch bei allgemeinen Atemwegserkrankungen. Das kann mehrere Ursachen haben, unter anderem wohl auch, dass es im Unterschied zum Vorjahr keine Homeoffice-Pflicht mehr gibt. Wer mehr Kontakte im Büro hat, der hat ein höheres Infektionsrisiko. Möglicherweise haben Beschäftigte im letzten Jahr bei Husten, Schnupfen oder einem anderen Atemwegsinfekt auch auf eine Krankmeldung verzichtet, wenn sie von zu Hause gearbeitet haben“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen.
Atemwegserkrankungen mehr als verfünffacht
Die Zahl der Atemwegserkrankungen ohne Corona sei zuletzt in Niedersachsen knapp dreimal und in Bremen mehr als dreimal so hoch gewesen wie im vergangenen Jahr. Zu den 224 Fällen, die wegen einer Corona-Erkrankung arbeitsunfähig waren, kämen in Niedersachsen auf 10.000 Versicherte in der zweiten Juliwoche noch einmal 173 Fälle (Bremen: 171 Fälle), die wegen einer anderen Atemwegserkrankung krankgeschrieben wurden – im Vergleich dazu wären es im Vorjahr lediglich 65 in Niedersachsen und 51 in Bremen gewesen. Mit Corona-Fällen läge die Zahl in derselben Kalenderwoche 28 bei 397 Fällen pro 10.000 Versicherte in Niedersachsen und bei 359 Fällen in Bremen. „Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich damit insgesamt eine deutliche Steigerung bei den Atemwegserkrankungen um über das Fünffache", sagt Heike Sander in Bezug auf die Zahlen der zweiten Juliwoche.
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Interaktive Grafik mit Diagnosedaten akuter Atemwegserkrankungen bei Barmer-Versicherten (differenzierbar nach Diagnosen, Jahren, Geschlecht, Altersgruppen und Bundesländern) unter: https://www.bifg.de/Y925XK