Hannover, 14. Januar 2020 – Mehr als ein Viertel der Deutschen (28,4 Prozent) hat laut Barmer-Arztreport 2019 die Diagnose Bluthochdruck bekommen. In Niedersachsen leiden 29 Prozent an einer sogenannten Hypertonie, das sind hierzulande über 2,2 Million Menschen. Bremen ist mit 24,3 Prozent der Bevölkerung weit geringer betroffen, dennoch ist die Zahl auch an der Weser viel zu hoch. „Das Gefährliche an Bluthochdruck ist, dass er keine Schmerzen verursacht, aber zu lebensgefährlichen Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer. Sie rät, rechtzeitig auf Warnsignale des Körpers zu achten. „Wer längere Zeit Ohrensausen, Schwindel, Nasenbluten oder Kurzatmigkeit verspürt, sollte seinen Blutdruck ärztlich kontrollieren lassen. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck ist Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann Nierenschäden verursachen“, so Sander.
Ab 140 zu 90 liegt eine Hypertonie vor
Laut einer Barmer-Analyse gab es im Jahr 2018 deutliche regionale Unterschiede bei Hypertonie-Diagnosen. Demnach war die Betroffenenrate mit 35,0 Prozent in Sachsen-Anhalt am höchsten, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 34,2 Prozent. Die niedrigste Rate gab es in Bremen mit 24,3 Prozent, Niedersachsen liegt knapp über dem Bundesdurchschnitt. Insgesamt wurde Bluthochdruck in den neuen Ländern häufiger diagnostiziert. Dies könne mit dem höheren Durchschnittsalter in den ostdeutschen Flächenländern oder mit dem Lebensstil zusammenhängen. „Mit einer gesunden und ausgewogenen Lebensweise lassen sich die Risiken für Bluthochdruck minimieren“, so Sander. Wer mit dem Rauchen aufhöre, sich mehr bewege, den Konsum von Salz und Alkohol reduziere oder die Stressbelastung senke, stärke das Herz-Kreislauf-System. Ein Blutdruck von 120 zu 80 sei normal, ab einem Wert von 140 zu 90 und höher liege eine Hypertonie vor. „Den Blutdruck kann der Arzt regelmäßig kontrollieren. Es gibt aber auch gute Geräte, mit denen jeder seinen Blutdruck zuhause selbst prüfen kann“, sagt Sander.