Hannover, 12. März 2020 – Wenn die Augen öfter brennen, gerötet sind und sich ausgetrocknet anfühlen, könnte das am Trockenen Auge liegen. Rund 800.000 Menschen in Niedersachsen und etwa 62.000 in Bremen zeigen dieses Krankheitsbild. Die Gründe sind vielfältig, aber immer häufiger zählt die Arbeit am Bildschirm dazu. „Man kann gegen das sogenannte ‚Office-Eye Syndrom‘ jedoch einiges tun“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen.
Office-Eye-Syndrom und Bildschirmarbeit
Der PC ist im Beruf und Privatleben nicht mehr wegzudenken. Rund 21 Millionen Beschäftigte sitzen in Deutschland regelmäßig vorm Computerbildschirm. Aber auch Zuhause werden PC und Laptop häufig stundenlang genutzt. Beim Starren auf den Monitor verringert sich die Frequenz des Lidschlags jedoch drastisch: Statt 20 Lidschlägen pro Minute werden bei intensiver Computernutzung nur noch fünf gemessen. Die Folge: Es verdunstet vermehrt Tränenflüssigkeit, so dass Unregelmäßigkeiten im Tränenfilm auftreten und die Augen trocken werden. Zudem kann es zu Entzündungen am Auge kommen, da Bakterien nicht mehr ausgespült werden. Wer die Augen bei der Bildschirmarbeit entlasten will, sollte etwa jede halbe Stunde eine mehrminütige Pause einlegen, bewusst in die Ferne schauen und viel blinzeln, um die Tränenflüssigkeit gleichmäßig über das Auge zu verteilen.
Augentropfen zum Befeuchten
Tränenersatzmittel können mehrmals am Tag zur Befeuchtung der Augenoberfläche genutzt werden. Es gibt sie in jeder Apotheke, jedoch wird die Wirksamkeit und Verträglichkeit verschiedener Tropfen individuell sehr unterschiedlich empfunden. Bei massiven Beschwerden können sogenannte Tränenwegs-Stöpsel eingesetzt werden, damit die vorhandene Tränenflüssigkeit nicht mehr abgeleitet wird. Auch ein operativer Verschluss der Tränenabflusswege ist im Einzelfall möglich.
Tipps gegen trockene Augen
Um trockene Augen zu vermeiden, kann man im Alltag zudem einiges tun:
- Mehrmals täglich das Büro lüften
- Luftbefeuchter im Raum aufstellen
- Für ausreichende Beleuchtung sorgen
- Viel trinken, mindestens zwei Liter am Tag
- Im Auto selten die Klimaanlage nutzen und Luftzug durch Gebläse vermeiden
- Filter von Autoklimaanlagen häufig wechseln
- Auf Zigaretten verzichten
- Bei der Ernährung auf Vitamine und Omega-3-Fette achten
- Ausreichend viel schlafen
Weitere Informationen zum Thema unter: www.barmer.de/f003098