Hannover, 25. Oktober 2023 – Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen in Niedersachsen mit Schlafstörungen. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor, nach der die Zahl ihrer Versicherten mit entsprechender Diagnose in den Jahren 2012 bis 2022 von fünf auf rund sieben Prozent gewachsen ist. Das entspricht rund 600.000 Fällen im Jahr 2022 und damit einer Steigerungsrate von über 30 Prozent.
Stress kann Schlafstörungen auslösen
„Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen können beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Schlafstörungen können aber auch erste Anzeichen einer Depression sein. Andauernde Schlaflosigkeit sollte unbedingt in der Arztpraxis abgeklärt werden“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER. Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende könne ein weiterer Faktor sein, der sich zumindest temporär negativ auf den Schlaf auswirke. Das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde bringe einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinander.
Über 60-Jährige schlafen am schlechtesten
Die Analyse belege, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Ärztinnen und Ärzte hätten im Jahr 2012 zum Beispiel bei 2,1 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren in Niedersachsen eine Schlafstörung diagnostiziert, im Jahr 2022 waren es bereits 3,1 Prozent. Eine Steigerung von 4,4 Prozent auf 6,3 Prozent Betroffene habe es in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen gegeben. Ab einem Alter von 60 Jahren seien im Jahr 2022 insgesamt 11,3 Prozent der Menschen von Schlafstörungen betroffen, 2012 waren es noch 9,1 Prozent. „Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit“, sagt Sander.