Das Bild zeigt eine Frau, die im Bett liegt und nicht schlafen kann. Vor ihr steht ein Wecker, der anzeigt, dass es 4 Uhr ist.
Pressemitteilung 2025

Barmer-Analyse: Schlafstörungen nehmen in Niedersachsen zu

Lesedauer unter 2 Minuten

Hannover, 03.03.2025 – Seit Jahren steigt in Niedersachsen die Zahl der Menschen mit einer diagnostizierten Schlafstörung. Das geht aus einer Analyse der Barmer hervor. Demnach ist der Anteil der niedersächsischen Bevölkerung mit entsprechender Diagnose in den Jahren 2012 bis 2023 von 5,0 Prozent auf 7,0 Prozent gestiegen ist. Das entspricht rund 563.000 Fällen im Jahr 2023.

Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen können beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Schlafstörungen können aber auch erste Anzeichen einer Depression sein. „Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass die Lebensqualität, die Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte diese Schlaflosigkeit unbedingt in der Arztpraxis abklären lassen“, sagt Heike Sander, Landeschefin der Barmer in Niedersachsen und Bremen.

Deutliche Zuwächse bei Schlafstörungen bei jungen Erwachsenen

Die Analyse belege, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Ärztinnen und Ärzte hätten im Jahr 2012 zum Beispiel bei zwei Prozent der Niedersächsinnen und Niedersachsen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert. Im Jahr 2023 waren es 3,2 Prozent. „Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit“, sagt Sander.

Zeitumstellung als zusätzliche Belastung

Die Zeitumstellung könne ein weiterer Faktor sein, der sich zumindest temporär negativ auf den Schlaf auswirke. Das Umstellen der Uhr um eine Stunde bringe einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinander. „Viele Dinge können dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern: eine qualitativ hochwertige Matratze, die richtige Raumtemperatur, eine ruhige Umgebung. Stressbedingte Schlafprobleme lassen sich oft auch mit Entspannungstechniken lindern“, so Sander. Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.

Hintergrund

Datenquelle sind Abrechnungsdaten der Barmer aus den Jahren 2012 - 2023. Sie wurden standardisiert bzw. hochgerechnet, basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in den Bundesländern nach Geschlecht und Altersgruppen im jeweiligen Jahr. Durch die Hochrechnung und Standardisierung erhalten die Daten Bevölkerungsrepräsentativität über das Maß reiner Abrechnungsdaten hinaus.

Kontakt für die Presse:

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de