Bremen, 13. November 2023 – Immer mehr Menschen in Bremen bekommen Neurodermitis diagnostiziert. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung mit Daten aus den Jahren 2012 bis 2022. Demnach stieg die Zahl der Betroffenen im Land von rund 29.300 auf rund 32.800. Das ist ein Plus von 11,9 Prozent. „Unsere ambulanten Arztdaten zeigen, dass die Zahl der an Neurodermitis Erkrankten deutlich ansteigt. Vor allem im Herbst kommt es zu Neurodermitis-Schüben, da die kühlen Außentemperaturen und die trockene Heizungsluft der Haut besonders zusetzen“ sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Die Hautärztin oder der Hautarzt könnten dann am besten abschätzen, ob die Neurodermitis mit herkömmlichen Cremes behandelt werden könne oder ob verschreibungspflichtige Präparate mit entzündungshemmenden Wirkstoffen erforderlich seien.
Kinder und Jugendliche häufiger betroffen
Laut der Barmer-Auswertung verteilen sich die Neurodermitis-Diagnosen auch stark nach Alter. Am häufigsten sind Kinder bis neun Jahre betroffen, von denen 12,8 Prozent die Diagnose Neurodermitis erhalten. Auf sie folgt die Gruppe der 10- bis 19-Jährigen mit einem Anteil von 6,4 Prozent. Ab dem 20. Lebensjahr sinkt die Betroffenenrate bis auf ein Niveau von um die drei Prozent. „Neurodermitis wird vor allem bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen diagnostiziert. Das mag auch daran liegen, dass beim erstmaligen Auftreten die Symptome ärztlich abgeklärt werden wollen. Neurodermitis ist zwar nicht heilbar. Im Erwachsenenalter kommt es aber häufiger zu symptomfreien Phasen“, sagt Sander. Neurodermitis sei nicht ansteckend. Eines der schwerwiegendsten Symptome sei juckender Hautausschlag, der auch psychisch sehr belaste. Faktoren wie Rauchen, Luftverschmutzung und übertriebene Hygiene sowie Stress könnten das Krankheitsbild verstärken. Im Jahr 2022 litten in Bremen im Durchschnitt 5,4 Prozent der Frauen und 4,2 Prozent der Männer an der Hautkrankheit.