Ein Therapeut legt einem jungen Mann ermutigend die Hand auf die Schulter
Pressemitteilung 2024

BARMER-Analyse: Diagnose Depression bei immer mehr jungen Menschen

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Bremen, 27. Dezember 2024 – Immer mehr junge Menschen erhalten die Diagnose Depression. Das geht aus einer Auswertung des BARMER-Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach bekamen im Jahr 2018 in Bremen rund 3450 junge Menschen zwischen fünf und 24 Jahren eine depressive Episode diagnostiziert. Im vergangenen Jahr waren es etwa 4420. Das entspricht einem Zuwachs von rund 28 Prozent binnen sechs Jahren. „Diese Entwicklung ist alarmierend. Depressionen sind eine ernstzunehmende und häufig unterschätzte Erkrankung. Selbst wenn Betroffene oder Angehörige merken, dass etwas nicht stimmt, fällt ihnen konkrete Unterstützung mitunter schwer“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen.

Mentale Erste Hilfe

Vor diesem Hintergrund biete die BARMER in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention ab sofort kostenlose digitale „Mentale Erste Hilfe“-Seminare für Jugendliche und junge Erwachsene an. Dabei gehe es darum, erste Anzeichen psychischer Belastungen bei sich selbst und anderen Menschen zu erkennen. Die Teilnehmenden lernten zum Beispiel, wie sie Belastungen von Erkrankungen unterscheiden, wann, wo und wie professionelle Hilfe hinzuziehen ist und wie sie ihre psychische Gesundheit stärken können. Weitere Informationen zu diesem Angebot unter: www.barmer.de/mentaleerstehilfe

Anstieg vor allem bei Mädchen und jungen Frauen

Die BARMER-Analyse zeigt, dass vor allem Mädchen und junge Frauen an Depressionen erkranken. Zwischen 2018 und 2023 stieg die Zahl der ärztlich dokumentierten Depressionen bei weiblichen Betroffen in Bremen von etwa 2240 auf rund 3040. Bei Jungen und jungen Männern ist die Fallzahl von rund 1210 auf 1380 gestiegen. „Wir wissen schon lange, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei Depressionen gibt. Die genauen Zusammenhänge sind komplex und erfordern weitere Forschung“, sagt Heike Sander.

Mehr Depressions-Diagnosen in allen Bundesländern

Laut der BARMER-Auswertung ist die Zahl der jungen Menschen mit Depressionen bundesweit zwischen den Jahren 2018 und 2023 gestiegen. Die größte Steigerung gab es mit rund 51 Prozent in Sachsen-Anhalt von zirka 6.100 auf 9.200 Betroffene und die geringste mit einem Zuwachs von 17 Prozent in Baden-Württemberg von 41.500 auf 48.600 Betroffene.