Hannover, 24. August 2021 - Das befreiende Gefühl beim Ausziehen der Schuhe nach einem langen Tag kennen wohl die meisten. Ganz egal ob hochhackig oder enge Sneakers – auch unsere Füße müssen hin und wieder durchatmen. Warum also nicht die warmen Temperaturen nutzen und öfters barfußlaufen? Ob zu Hause im Garten, im Park oder am Strand – Barfußlaufen fühlt sich nicht nur befreiend an, sondern tut den Füßen vor allem im Sommer sehr gut. „Noch immer hält sich der Mythos, Barfußlaufen könnte Plattfüße verursachen. Diese Sorge ist jedoch völlig unbegründet. Der sogenannte Knick-Senkfuß entsteht vielmehr durch Faktoren wie Bindegewebsschwäche, falsches Schuhwerk oder Übergewicht. Vor allem auf natürlichem Untergrund erhält der Fuß die Möglichkeit, sich ganz natürlich abzurollen und zu bewegen. Das fördert nicht nur die Durchblutung, sondern regt gleichzeitig auch die Muskeln und Nerven an“, erklärt Heike Sander, Landeschefin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. So wird der Fuß, bestehend aus 26 Knochen, 33 Gelenken, mehr als 100 Bändern und 20 Muskeln, durch das Barfußlaufen trainiert und die Wadenmuskulatur gedehnt.
Barfußlaufen trainieren
Wer bisher selten auf Schuhe verzichtet hat, sollte nicht zu abrupt auf häufiges Barfußlaufen umschwenken. Denn dies kann zu Sehnenreizungen oder Achillessehnenentzündungen führen. Idealerweise tastet man sich langsam heran und startet mit kurzen Strecken. „Vor allem unebene und natürliche Untergründe eignen sich hierfür. Warum also nicht einfach im Garten oder am Strand auf Schuhe verzichten? Für Menschen mit empfindlichen Füßen kann es außerdem sinnvoll sein, vorerst mit Socken zu laufen und das Barfußlaufen so Schritt für Schritt zu trainieren“, empfiehlt Sander. Der Besuch eines Barfußparks kann den Füßen ebenfalls eine besondere Freude bereiten. Die genau für diesen Zweck angelegten Wege sorgen nicht nur für Entspannung, sondern fördern sowohl die motorischen Fähigkeiten als auch die Sinneswahrnehmung.
Füße fit halten durch eine optimale Pflegeroutine
Vor allem Menschen mit Diabetes oder einer sogenannten Polyneuropathie, einer Missempfindung und einem oftmals gestörten Schmerzempfinden in Füßen und auch Händen, sollten eher auf das Barfußlaufen verzichten. Denn Betroffene sind der Gefahr ausgesetzt, Verletzungen nicht sofort zu bemerken und Infektionen durch eindringenden Schmutz zu riskieren. Inzwischen gibt es im Handel jedoch auch sogenannte Barfußschuhe, die über eine besonders dünne und flexible Sohle verfügen und somit das Gefühl der nackten Sohle imitieren. Zugleich schützen sie vor Verletzungen. „Doch auch gesunde Menschen sollten ihre Füße regelmäßig sorgfältig nach Wunden absuchen. Auch das gründliche Waschen und anschließende Trocknen sowie eincremen gehört zu einer guten Pflege dazu und sorgt dafür, dass der Spaß am Barfußlaufen lange bestehen bleibt“, so Sander.