Hannover, 10. Mai 2019 – Die Niedersachsen und Bremer gehen im Bundesvergleich überdurchschnittlich oft zum Arzt. 93,6 Prozent der Menschen zwischen Emden und Göttingen haben im Jahr 2017 die ambulante ärztliche Versorgung in Anspruch genommen, in Bremen und Bremerhaven waren es 92,7 Prozent. „Mit 15,4 Arztkontakten liegen die Niedersächsinnen und Niedersachsen im bundesweiten Vergleich am oberen Ende der Skala“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Auf mehr Arztkontakte kommen nur die Patienten in Bremen (15,5), Bayern und Saarland (je 15,7) sowie Nordrhein-Westfalen (15,8). Am häufigsten waren die Schleswig-Holsteiner beim Arzt (16,7). Das geht aus dem Barmer-Arztreport hervor. „Arztkontakte hängen maßgeblich vom Lebensalter, vom Geschlecht und vom Gesundheitszustand der Menschen ab. Angesichts der Tatsache, dass die Menschen immer älter werden und besonders häufig an Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes leiden, überrascht die Zahl der Arztkontakte nicht“, so Heike Sander. „Wir wollen keinen unnötigen Arzttourismus: Grundsätzlich sollte man sich seinem Hausarzt aber in regelmäßigen Abständen vorstellen, um keine Vorsorgeleistung wie den Gesundheits-Checkup oder die Krebsfrüherkennung zu verpassen.“
Neue Regeln beim Check-up 35
Der kostenlose Gesundheits-Check-up für Menschen ab 18 dient zur Früherkennung von weitverbreiteten Erkrankungen. Damit sollen gesundheitliche Risiken und Belastungen erfasst und bewertet und der Impfstatus überprüft werden. Von 18 bis 34 Jahren haben Versicherte seit April 2019 einmalig Anspruch auf einen Check-up bei einem Allgemeinmediziner oder Internisten, ab 35 Jahren besteht alle drei Jahre Anspruch auf die Untersuchung. Die jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen können alle Frauen ab 20 und Männer ab 45 Jahren wahrnehmen.
Junge Männer selten beim Arzt
Insgesamt am seltensten beim Arzt sind junge Männer im Alter von 20 bis 24 Jahre. Die Zahl der Arztkontakte steigt mit zunehmendem Alter an. Am häufigsten aufgesucht wurden Hausärzte/Fachärzte für Allgemeinmedizin (64 Prozent der Versicherten), dahinter folgen hausärztlich tätige Internisten (30 Prozent) und Frauenärzte sowie Augenärzte (jeweils 25 Prozent). Für den Arztreport 2019 hat die Barmer die Daten von 9,3 Millionen Versicherten anonymisiert ausgewertet und nach Geschlecht und Alter standardisiert. Sie sind somit repräsentativ für die Gesamtbevölkerung.