Bremen, 7. Juni 2021 – Alkoholismus ist in Bremen keine Seltenheit. Mehr als 15.000 Menschen (2,4 Prozent) haben ein ärztlich diagnostiziertes Alkoholproblem. Das geht aus den aktuellen ambulanten Abrechnungsdaten der Krankenkasse Barmer für das Jahr 2019 hervor. „Dabei ist die Betroffenenrate hierzulande nach Mecklenburg-Vorpommern die bundesweit höchste. Bedauerlicherweise gehört das Trinken von Alkohol, auch in großen Mengen, für viele nach wie vor dazu. Dabei wird oftmals vergessen, dass Alkoholkonsum zahlreiche Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben und abhängig machen kann“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bremen. Besorgniserregend sei, dass auch immer mehr Menschen zur Flasche greifen: So ist die Zahl derjenigen, die ein diagnostiziertes Alkoholproblem haben, innerhalb von fünf Jahren (von 2014 bis 2019) um zehn Prozent angestiegen.
Männer häufiger von Alkoholabhängigkeit betroffen als Frauen
Besonders alarmierend ist der problematische Alkoholkonsum von Männern. Während die Betroffenenrate der Frauen hierzulande mit 1,4 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (0,9 Prozent) liegt, ist sie bei den Männern noch deutlich erhöht. Bundesweit sind 2,4 Prozent der Männer alkoholabhängig. In Bremen liegt ihr Anteil mit 3,4 Prozent weit über dem Bundesschnitt. „Studien belegen, dass Männer doppelt so häufig von Alkoholproblemen betroffen sind wie Frauen. Ein Grund für vermehrte Alkoholabhängigkeit vor allem bei jüngeren Männern ist, dass sie oftmals einem gesellschaftlichen Rollenklischee entsprechen wollen“, erklärt Heike Sander. Da sich eine Abhängigkeit schleichend entwickele, sei es für beide Geschlechter ratsam, den eigenen Alkoholkonsum stets kritisch zu hinterfragen. „Wer ein starkes Verlangen nach Alkohol hat oder ohne Alkohol Entzugserscheinungen verspürt, sollte dringend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen“, so Sander.
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