Wie kann die Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern sich den aktuellen Herausforderungen stellen? Für Barmer-Landeschef Henning Kutzbach bieten die Handlungsempfehlungen zum Abschluss der Enquete-Kommission "Zukunft der medizinischen Versorgung in MV" eine gute Orientierung - wenn sie umgesetzt werden:
Monatelange Debatten um die Kinderklinik in Parchim und die Geburtsstation in Crivitz, Diskussionen um die Frühchenstationen in Greifswald und Neubrandenburg sowie eine in Not geratene Rostocker Unimedizin: Die Krankenhauslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist in Bewegung. Dies kann man beklagen - oder als Chance sehen, neue Wege der Versorgung zu gehen. Im Abschlussberichts der Enquete-Kommission wird empfohlen, sogenannte Versorgungsverbünde - oder auch Cluster-Regionen - zu bilden. Statt Krankenhäuser zu schließen, sollen die einzelnen Standorte spezifische Aufgaben übernehmen. Seltene und schwere Erkrankungen sowie komplexe OPs sollen nur noch an spezialisierten Standorten behandelt bzw. durchgeführt werden. Die Grund- und Regelversorgung findet hingegen an integrierten Gesundheitszentren statt, in dem ambulante und stationäre Angebote stark miteinander verzahnt werden.
Spezialisierung, Aufgabenteilung und sektorenübergreifende Versorgung sind meiner Meinung nach geeignete Mechanismen, um die Gesundheitsversorgung in MV zukunftsfähig zu gestalten. Wichtig ist jedoch vor allem, dass die in der Enquete-Kommission erarbeiteten Lösungsvorschläge möglichst zeitnah umgesetzt werden. Denn was nützen die besten Handlungsempfehlungen, wenn sie in der Schublade verschwinden? Ein guter Weg wäre, wie im Ergebnisbericht beschrieben, in der neuen Legislaturperiode eine Regierungskommission mit Beteiligung von Experten langfristig mit der Umsetzung der Ergebnisse zu betrauen. Nur so können die neuen Wege in der Versorgung auch wirklich umgesetzt und beschritten werden!
Den Ergebnisbericht der Enquete-Kommission sowie Weiteres zum Thema finden Sie auf der Webseite des Verbandes der Ersatzkassen (vdek).