Die fortschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens bringe große Veränderungen und Chancen mit sich, es brauche aber auch Orientierung und ethische Leitplanken. Darauf weist der Barmer-Verwaltungsrat hin.
„Die Barmer hat einen Kanon an Werten aufgestellt, die beschreiben, in welchem ethischen Rahmen wir den digitalen Fortschritt mitgestalten wollen. Dabei müssen immer die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt stehen“, betont Bernd Heinemann, Vorsitzender des Barmer-Verwaltungsrats. Beraten werde die Barmer bei dem Thema von dem renommierten Wirtschafts- und Medizinethiker Prof. Dr. Stefan Heinemann von der FOM Hochschule/Universitätsmedizin Essen.
Ethische Digitalisierung muss thematisiert werden
Bernd Heinemann: „Ethische Grundsätze bei der Digitalisierung unseres Gesundheitswesens sind für uns besonders wichtig, weil die Barmer bei der Implementierung digitaler Gesundheitsinnovationen eine führende Rolle einnimmt.“ Doch digitale Ethik dürfe nicht nur ein Kassenthema sein. „Wir können uns beispielsweise nicht vorstellen, dass irgendwann Algorithmen ärztliche Entscheidungen ersetzen“, so der Barmer-Verwaltungsratsvorsitzende. Er ruft deswegen alle Beteiligten im Gesundheitswesen auf, gemeinsam an ethischen Grundsätzen bei der Digitalisierung mitzuwirken.
Versicherte behalten Datenhoheit
Zudem müssten die bei den gesetzlichen Krankenkassen ohnehin sehr hohen Datenschutzanforderungen auch für zukünftige Digitalinnovationen uneingeschränkt gelten. „Die Barmer schützt die Privatsphäre und das Recht ihrer Versicherten, über die Preisgabe und Verwendung der eigenen Gesundheitsdaten selbst zu bestimmen“, so Bernd Heinemann. Außerdem sei es Aufgabe aller Anbieter von digitalen Gesundheitsanwendungen, diese nicht nur denen, die in der digitalen Welt aufgewachsen sind, nutzbar zu machen, sondern allen Menschen. Der Verwaltungsrat der Barmer nehme seine Verantwortung sehr ernst. Datenschutz, Ethik und Gesundheitsinnovationen benötigten eine wirksame Balance.
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