Im Arztreport 2016 legt die Barmer auf Basis von Krankenkassendaten erstmals belastbare Zahlen zu chronischen Schmerzen vor. Mit ernstem Ergebnis: In Deutschland leiden vier Prozent der Bevölkerung, also etwa 3,25 Millionen Menschen an chronischem Schmerz. Allein in Mecklenburg-Vorpommern sind es rund 74.000 (4,6 Prozent).
"Chronischer Schmerz ist eine eigenständige Erkrankung, die sehr spezifisch behandelt werden muss. Angesichts der vielen Betroffenen gerade in Mecklenburg-Vorpommern muss die Bekämpfung des chronischen Schmerzes stärker in den Fokus rücken ", sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer.
Viele Erkrankungen und mehr Arzneimittel
Nach den Daten der Barmer sind Patienten mit chronischen Schmerzen häufig von einer Vielzahl an Erkrankungen betroffen und sie bekommen bis zu 70 Prozent mehr Arzneimittel verordnet als Patienten, die nicht unter chronischem Schmerz leiden. Henning Kutzbach: "Wir brauchen eine durchgängige Versorgungskette, um durch interdisziplinäre Zusammenarbeit möglichst oft die Chronifizierung von Schmerzen zu verhindern. Dabei soll der Hausarzt eine Lotsenfunktion übernehmen".
Große regionale Unterschiede in Mecklenburg-Vorpommern
Die Verteilung von Schmerzpatienten ist regional sehr unterschiedlich. So sind im ehemaligen Landkreis Demmin 6,31 Prozent von chronischen Schmerzen betroffen. Im alten Landkreis Mecklenburg-Strelitz liegt die Quote nur bei 3,36 Prozent.
Hintergrund zum Arztreport 2016
Der Report basiert auf Abrechnungsdaten von rund 8,6 Millionen Versicherten der Barmer. Erstellt wurde er vom AQUA-Institut in Göttingen unter der Federführung von Dr. med. Thomas Grobe.
Eine digitale Pressemappe zum Arztreport ist unter: www.barmer.de/p006082 zu finden.