Schwerin, 15. Juli 2021 – Immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten die Diagnose heller Hautkrebs. Zwischen den Jahren 2010 und 2020 erhöhte sich die Betroffenenzahl im Land um 43 Prozent von rund 36.700 auf 52.400. Das zeigt eine Auswertung im aktuellen BARMER Arztreport. „Die Fallzahlen sind viel zu hoch, vor allem angesichts dessen, dass sich Hautkrebs oftmals vorbeugen lässt. Im Unterschied zu vielen anderen Krebsarten ist relativ klar, was Hautkrebs verursacht, nämlich übermäßige UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Angesichts der zu erwartenden Sonnenstunden in den nächsten Tagen, empfehle er dringend, dass niemand ohne entsprechenden Schutz länger in der Sonne bleibe. „Die Haut vergisst keinen einzigen Sonnenstrahl, deshalb sollten Sonnenbäder auf ein Minimum reduziert werden“, so Kutzbach. Wer sich dennoch in der Sonne aufhalte, zum Beispiel beim Baden, sollte bestenfalls eine Kopfbedeckung sowie UV-Kleidung tragen und auf freie Körperstellen eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor auftragen.
Bundesweit höchste Betroffenenrate in Mecklenburg-Vorpommern
Laut Auswertung seien im Nordosten Frauen mit einer Diagnoserate von 3,4 Prozent etwas häufiger von hellem Hautkrebs betroffen als Männer (3,1 Prozent). Mit dem Alter steige die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken erheblich an: So gebe es die höchste Betroffenenrate in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen mit 15,7 Prozent. Bei den 20- bis 59-Jährigen seien im Unterschied dazu 0,8 Prozent betroffen. Zudem gebe es regionale Unterschiede beim Auftreten des hellen Hautkrebses: Mit einer Betroffenenrate von 3,3 Prozent sei Mecklenburg-Vorpommern bundesweit trauriger Spitzenreiter. Die niedrigsten Werte habe Bremen mit 2,1 Prozent und Berlin mit 2,2 Prozent. Diese Abweichungen seien rein medizinisch nicht zu erklären. „Die vergleichsmäßig vielen Sonnenstunden in Mecklenburg-Vorpommern könnten eine Ursache für das häufige Auftreten von Hautkrebs sein“, erklärt der BARMER-Landeschef. Auch die verhältnismäßig hohe Inanspruchnahme der Hautkrebs-Früherkennung im Nordosten spiele wahrscheinlich eine Rolle.
Regelmäßige Hautkrebs-Screenings können Leben retten
Im Unterschied zu hellem Hautkrebs seien die Fallzahlen für schwarzen Hautkrebs im Land weniger stark angestiegen. So habe sich im Beobachtungszeitraum von 2010 bis 2020 die Diagnose malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) um 29 Prozent von rund 8.500 auf knapp 11.000 erhöht. „Schwarzer Hautkrebs ist zwar weniger verbreitet als heller, jedoch handelt es sich hierbei um die gefährlichste Form. Ein malignes Melanom kann sehr schnell Metastasen bilden und zum Tode führen“, sagt Henning Kutzbach. Er rate deshalb, dass regelmäßige Hautkrebs-Screenings bei Hausärztin oder Hausarzt wahrgenommen werden. Diese Früherkennungsuntersuchungen seien für Versicherte ab 35 Jahren kostenlos und alle zwei Jahre möglich. BARMER-Versicherte aus Mecklenburg-Vorpommern könnten sogar bereits ab 15 Jahren den Haut-Check beim Dermatologen machen lassen.
Mehr zum Hautkrebs-Screening unter: www.barmer.de/a000059
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Interaktive Grafik mit Diagnosedaten zum hellen und schwarzen Hautkrebs unter: https://www.bifg.de/Y925ga
Interaktive Grafik mit Daten zur Inanspruchnahme des Hautkrebs-Screenings: https://www.bifg.de/Y925GZ